Barolo Cerequio 2010

Roberto Voerzio Barolo Cerequio 2010

Zum Winzer

97–99
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2019–2051
Verpackt in: 6er
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 97–99/100
Galloni: 99/100
Parker: 95/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Cerequio 2010

97–99
/100

Lobenberg: Der Jahrgang 2010 in der Langhe ist wohl der harmonischste und balancierteste Jahrgang der letzten Jahrzehnte. Alles passt perfekt, hochgradig komplex. 2010 bot perfektes Wetter, eine gleichmäßige Blüte, ein heißer Sommer ohne wirkliche Extreme. Zum Endsommer leichte Schauer zur Wiederbelebung und immer gute Tag-Nacht-Differenzen in der Temperatur. 2010 ist nicht so tanninreich wie 2001, 2004 und 2006, nicht so üppig und fast fett wie 2007, auch nicht ganz so zart und fein wie 2008 und nicht so extrem harmonisch und rund wie 2009. Dieser Jahrgang ist eine etwas kraftvollere, strukturiertere und fruchtstärkere Kopie des großen 1999ers voller Harmonie, Finesse, Eleganz, Charme und vor allem Trinkfreude! Voerzios Problem war 2010 lediglich der winzige Ertrag von 15 hl/ha im Gegensatz zu ebenfalls minimalen 20 hl/ha in normalen Jahren. Jede Pflanze, also jeder Weinstock, brachte 2010 nur knapp 500 Gramm Beeren aus maximal 5 winzigen Trauben. Wahrscheinlich der extremste Winzer der Welt. Bei so extremer und qualitativ auch gewünschter Ertragsreduktion ist es dauerhaft jedoch wichtig die Stockdichte auf 10 Tausend je Hektar zu erhöhen. Das erfolgt laufend, aber das wird jedoch auch noch Aufgabe der Folgegeneration um Sohn Davide Voerzio bleiben. Natürlich auch biologisch-organische Arbeit vom Weinberg bis zum Keller, nur Spontanvergärung, Nebbiolo-Ausbau nur in gebrauchtem, burgundischem, sehr dichtporigen Holz, minimal getoastet, also nur Zweit- und Drittbelegung, damit traditionelle Ausprägung der Weine, Holz ist nicht spürbar. Bei so geringen Erträgen und biodynamischer Weinbergsarbeit ist die Traubenreife deutlich schneller als bei Standardbetrieben, i.d.R. 3 Wochen Vorsprung, bei Voerzio war am 20. September noch vor allen größeren Regenfällen alles im Keller. Auch liegt dadurch trotz der hohen inneren Reife die Säure immer höher, Voerzios Weine sind immer reif und extrem frisch zugleich. Die Lage Cerequio liegt an der Straße Richtung Barolo auf ungefähr 320 Metern Höhe, etwas tiefer, direkt unterhalb von Brunate und La Serra. Exposition zu 70% Süd und 30% Süd/Südost. Nur 3500 Stöcke pro Hektar, uralte Reben, noch ein weiter Weg bis zur Dichtpflanzung. Der Barolo Cerequio hat eine vollständig andere Nase als der La Serra, deutlich dichter, man ist geneigt zu sagen etwas eindimensionaler, etwas plumper, aber die Intensität der Zwetschge und dichten roten Kirsche ist überwältigend. So eindeutig und klar und kirschig drückend, das hat was! Feine Milchschokolade, darunter etwas Röstnoten, auch sehr reife Noten dazu, Veilchen und Rosen, schöne Süße zeigend. Nicht den Hauch von Holz zeigend, feines Salz und Kalksteinmineralität. Sehr dichter Mund, tanninreich, sehr würzig, deutlich mehr Gewürze zeigend als die anderen Weine, auch Wucht. Viel Salz, Gesteinsmehl, fast scharf in der ausgeprägten Mineralität, provenzalische Gewürze, weißer Stein und wieder massives Tannin. Geschliffen zwar, aber deutlich spürbar. Die noch etwas höhere Frische in der extrem aromatischen Fruchtintensität bei sehr guten Volumen und Reife, unterscheidet 2010 von den schon grandiosen Jahren 2009 und dem ultrafeinen 2008. Die totale Finesse und Harmonie mit Kraft, Frische und Langlebigkeit. Wenn Rocche ein drahtig männlicher Athlet ist, denkt man beim Cerequio eher an eine drahtige Powerfrau. Insgesamt sehr eindrucksvoll, so wunderschön in seiner Gradlinigkeit und monolithischen Direktheit, aber etwas weniger extrem in seiner Komplexität als die anderen Hochlagen von Roberto und Davide, Cerequio ist der feminine Kraftbolzen ihrer Weine. 97-99/100

Katalog über: Barolo Cerequio

-- Katalog: -- Galloni: The 2010 Barolo Cerequio is a stunner. Deep, layered and absolutely impeccable, the 2010 wraps around the palate with serious intensity and never lets up. In 2010 the Cerequio is surprisingly powerful, with darker tonalities of fruit and more spice notes than normal. The sweet, silky Cerequio tannins are there, but there is a volume and breadth in the 2010 that is impossible to miss. This is a breathtaking Barolo from Roberto and Davide Voerzio. 99/100

Internet über: Barolo Cerequio

-- Internet: -- Parker: The 2010 Barolo Cerequio is a generous and full expression with a touch of tannic tightness at the end that bodes well for future aging. The wine is enormously generous in its display of ripe fruit aromas, spanning wild cherry to red currant. There’s a real sense of structure and power on the finish, backed by balanced acidity. 95/100

Mein Winzer

Roberto Voerzio

„Der Barolo, den ich anstrebe, soll ein strenger Wein sein, komplex an der Nase und am Gaumen sehr feurig. Man soll verstehen, dass er Frucht bester Weinberge ist, geduldiger und emsiger Arbeit, großer Leidenschaft, in großer Einfachheit und mit Respekt vor der Natur.“ (Roberto Voerzio)

Barolo Cerequio 2010