Lobenberg: Die Großlage dieses Weins ist Castelletto und die Einzellage von Conterno Fantino ist Vigna Pressenda. Biodynamische Weinbergsarbeit wie alle Weine hier. 2016 ist ein Jahrgang, der mich immer mehr fasziniert hat je mehr ich ihn probiert habe. Fast europaweit ein Spitzenjahr und auch im Piemont sicherlich die Wiederholung des Jahrgangs 2010 in dieser wahnsinnig ausgefeilten Eleganz und Finesse der Tannine. Auch in diesem Wein ist das präsent. Gleichzeitig diese hohe Frische, die hohe Säure und diese massiven, aber seidigen Tanninmassen, die das Holz einfach auffressen. Sodass auch bei Conterno Fantino der relativ hohe Anteil an neuen Barriques dieses Jahr kaum ins Gewicht fällt. In der Regel wird ein Drittel im großen 2500 Liter Holzfass ausgebaut und zwei Drittel im neuen Barrique. Der Vigna Pressenda ist sicher der leichteste der Crus von Conterno Fantino. Dafür ist er allerdings auch der zugänglichste und der am einfachsten zu erschließende. Er hat diese wunderschöne Säure, diese feine Frische, die Mineralität, erstaunlich viel rote Frucht in der klassisch-charmanten Monforte Art. Monforte ist vielleicht der beste Kompromiss zwischen den weicheren Weinen aus La Morra und den maskulineren Weinen aus Serralunga und Castiglione. Es liegt ja auch räumlich dazwischen. Aber auch die Weinberge und die Terroirs sind entsprechend. Ein sehr schicker Wein mit toller Länge und sehr viel Ausdruck und Mineralik. 2016 ist DAS Jahr. Aber auch wenn die Weine sich jung schon so berauschend schön probieren wird der Jahrgang sehr viel Zeit brauchen. Den gleichen Fehler haben viele Konsumenten schon mit 2010 gemacht, sie sind einfach viel zu früh heran gegangen. 2010 und 2016 sind Wiederholungen der großen Jahre 1971 und 1989. Bitte, wenn Sie es denn irgendwie aushalten können: Warten Sie 15 Jahre auf diesen Pressenda und gerne auch mal 20 Jahre auf die großen Crus Mosconi und Sori Ginestra. Sie werden reich belohnt werden. 97/100