Lobenberg: 2016, dieses große Jahr mit schwarzer Frucht, dazu die Lage Arborina. Das ist eigentlich die Hauptlage von Elio Altare, dem besten Freund und Berater Corinos. Arborina neigt in warmen Jahren dazu zu weich zu sein, zu charmant zu werden. Ein klassischeres Jahr wie 2016 kommt hier natürlich zu Hilfe. Arborina gefällt mir in den strukturierteren Jahren deutlich besser, wenn die Frucht nicht komplett in Weichheit zerfließt. Und so präsentiert sich die Nase dieses 2016er Arborina nicht nur blumig und schwarzkirschig, sondern hält auch Holunder, etwas salzig scharfe Lakritze, deutlich Cassis, Veilchen und etwas Jasmin darunter, recht dicht wirkend. Auch im Mund ziemlich viel Druck aufbauend, wow, da ziehen sich die Augen etwas zusammen und die Zunge rollt sich. Ja, 2016 passt gut in La Morra und in Arborina. 2015 war der Jahrgang, der der Weichheit La Morras entsprach, 2016 bilden den komplexeren Gegenpart, einfach bessere Balance. Deshalb werde ich den Arborina in diesem Jahr auf jeden Fall wieder kaufen, denn er hat unglaubliche Dichte in dieser Schwarzkirsche-, Brombeere-, Blaubeere-, Veilchen-, Lakritze-, Cassis- und Holunder-Ausprägung, dazu kommt etwas salzige Graphitmineralik bei toller Frische und total poliertem Tannin. Diese Süße, diese Schwärze im Mund, diese Pikanz, ja, das ist eine Balance der höheren Art. Gerade Arborina profitiert in einem so strukturierten Jahr wie 2016 unglaublich. Ein großer Wein in dieser pikanten, schwarzfruchtigen, strukturierten Intensität. Und erstmals finde ich Arborina noch besser als Giachini. Letzterer entspricht zwar mehr der Stilistik von Corino, aber 2016 zeigt Arborina einfach wirklich Größe. 98+/100