Lobenberg: Ich habe den Barolo Arborina von Corino vor und auch wieder hinter dem Giachini probiert. Nein, man kann wirklich nicht sagen, dass der Arborina viel schwächer ist als der Giachini. Ich kann nur sagen, dass er etwas weniger ausdrucksstark und polarisierend ist. Der Giachini hat in seiner roten Schlehe und Zwetschge, in seiner rasiermesserscharfen Himbeere, in seinem fast unendlichen salzigen, mineralischen Tannin, was dabei so unendlich fein ist, einfach eine Ausdrucksstärke und Persönlichkeit, die der Arborina in seiner feinen und seidigen Art nicht hinbekommt. Zumal der Arborina von Altare in 2015 einfach ein Überwein ist. Der Arborina von Corino muss hinter dieser extremen Persönlichkeit des Altare-Arborinas und des eigenen Giachini etwas zurückstehen. Er kommt in der Feinheit einfach nicht ganz an Altare heran. Bleibt also im obersten Halbfeld stehen und ist trotzdem ein toller Wein. Viel Kirsche und Kirschblüte in der Nase, sehr viel floraler als La Morra und Giachini mit viel Veilchen und blauen Blüten. Am Gaumen ein feste Struktur in der saftigen, kühlen, roten Frucht mit Johannisbeersäure und einem schön floralen Touch mit heller Mineralik und etwas Kreide im Abgang. Ein sehr feiner Wein! 95-96/100