Lobenberg: Die Weine von Domenico Clerico werden komplett entrappt, verbleiben dann zwei Tage zur Mazeration gekühlt, danach fährt die Temperatur hoch auf maximal 31 Grad, die Vergärung läuft zügig innerhalb der ersten acht bis zehn Tage durch. Die Vergärung geschieht im rotierenden Gärtank. Das ist im Moment der letzte Schrei, um schonend zu vergären und doch gleichzeitig viel Schalenkontakt zu haben. Die Weine verbleiben insgesamt dreißig Tage auf der Maische. Nach der Vergärung wird der Wein noch einige Wochen im Tank belassen, um sich natürlich zu klären und dann wird er in neue und zweijährige Barriques überführt. Dieser Wein kommt aus Seralunga, wo auch Luigi Pira beheimatet ist und wo Gajas Sperss wächst. Grandiose Böden, die für massive Weine stehen, nur 6.600 Flaschen werden erzeugt, davon jeweils 1.100 mit einem separaten Etikett, es gibt also sechs verschiedene Motive, die alle aus der Luftfahrt entlehnt sind. Der Wein wird genauso vinifiziert wie die anderen Weine auch, Ausbau zu 80 % in neuem Holz. Die Sonnenexposition und das besondere Terroir des Weinbergs in Seralunga führen aber zu einer extrem tiefen Nase, mit deutlich tiefen, würzigen Herzkirschen, roter Sauerkirsche, etwas Brombeere, Cassis, Mon Cherie. Deutliche Holznoten vom Barrique. Der Aeroplan kommt von der Lage Bardarina in Seralunga, diese Lage liegt direkt vor Cascina Francia von Giacomo Conterno. Im Mund feine Sauerkirsch-Zwetschgen-Pflaumen-Aromen, gute Harmonie ausstrahlend. Sanfte Milchschokolade und weiße Schokolade, Tabak, Zedernholz, etwas Zimt, florale Aromen, feine salzige Mineralität, etwas provenzalische Kräuter, gute Harmonie, passabler, guter Barolo, der allerdings noch deutlich vom Holz geprägt ist und sehr massiv und maskulin ist. Insgesamt lebt dieser Wein natürlich auch von der Super-Story der 6 verschiedenen, witzig phantasievollen Etiketten, der unikathaften Verpackung (Holzkiste mit 6 verschiedenen Etiketten) und von der grandiosen Lage. Ich kenne den Wein nicht lang genug, als dass ich beurteilen könnte, wie er sich nach zehn Jahren entwickelt. Potenzial hat er genug. 98/100