Lobenberg: Der Barbera „La Crena“ ist der am längsten im Fass verweilende Barbera im Hause Vietti. Auch wenn der Barbera d’Alba „Scarrone“ Vigna Vecchia für mich häufig der mindestens gleichwertige, manchmal sogar größere Wein ist, bekommt nur der vom Winzer höher eingeschätzte „La Crena“ fast genauso lange Fass- und Flaschenlagerung wie die Top-Barolo. Das bedeutet, dass der 2015 erst im Jahre 2018 auf den Markt kommt. Anders als die Barolo wird dieser Barbera eine kurze Zeit der Malo auch im kleinen, neuen Barrique ausgebaut, und kommt erst dann ins große gebrauchte Holzfass. La Crena besteht aus uralten Reben. Ein Großteil wurde Anfang der 30ger Jahre gepflanzt. 3,5 Hektar. Für Asti erstaunlich schlank. Die alkoholische Vergärung erfolgt im Stahl. Nach der Malo im Barrique geht es ins große, gebrauchte Holzfass für satte18 Monate. Der Wein zeigt dementsprechend nicht die in Asti so häufig übliche Überholzung. Keine Vanille, kein Barrique-Einfluss. Sondern im Gegenteil, sehr intensive, samtige, rote Frucht mit einer tollen Säure. Tolles Spiel in der Nase. Im Mund satte Sauerkirsche, dann kommt auch Schwarzkirsche dazu, süße rote Kirsche, Waldhimbeere, rote Johannisbeere. Aber die Sauerkirsche und Schwarzkirsche dominiert den Wein total. Das Ganze begleitet von einer samtig, seidigen Fülle und dunkler Schokolade. Sehr reicher Wein, aber zugleich recht hohe Säure und damit Frische. Für 2015 zumindest in meinen Augen erstaunlich frisch. Ein Wein, der ein paar Jahre braucht, aber sicher zu den großen Barberas gehört. Für mich nur geschlagen vom Barbera d´Alba „Scarrone“ Vigna Vecchia aus eigenem Stall, aber in Asti ganz klar zur allerersten Liga zählend. 95-97/100