Lobenberg: Die Lage Pajoré befindet sich im Gebiet der Comune di Treiso, der südlichen Punkt des magischen Dreiecks Barbaresco – Neive – Treiso im Herzen der Region. Die Weine aus Treiso sind auf Grund der Böden und der Lage tendenziell etwas feiner, aromatisch und floral. Pajoré liegt nördlich der Stadt und beherbergt in süd-westlicher Ausrichtung Reben im Alter von 70 Jahren, also nur alte Rebstöcke in Dichtpflanzung, der Ertrag liegt bei etwa 35 hl/ha. Seit den 1970er Jahren, also seit Sottimano die Weinberge besitzt, werden die Böden biologisch und ohne jegliche Chemikalien bewirtschaftet. Auch im Keller wird nur mit natürlichen Hefen und ohne Schönungsmittel gearbeitet. Normalerweise dauert die Maischegärung hier 25 bis 28 Tage, der Jahrgang 2016 hat Andrea Sottimano allerdings auf Grund seiner außergewöhnlichen Traubenqualität dazu veranlasst die Gärung erstmalig 40 Tage auf der Maische laufen zu lassen. Danach kommt der Pajoré wie gewohnt in 15% neue und 85% bis zu 4 Jahre alte Barriques der burgundischen Edel-Tonnellerie Francois Frères. Nach 24-monatigem Ausbau wird der Barbaresco ungeschönt und unfiltriert abgefüllt. Der Pajoré hat eine intensive Nase von Schwarzkirsche, umspielt von zarter Himbeere, Orangenzeste, etwas Minze. Floral und leicht verspielt mit dunklen Blüten, Veilchen. Auch die für Frères-Fässer typische, leicht buttrige Vanille-Note schwingt im Hintergrund mit. Ein sehr stimmiges, elegantes Gesamtbild. Am Gaumen schwebend fein, sehr geradlinig und strukturiert mit einem enorm fest gewebten, aber seidig weich ausgebauten Tanninrückgrat, das den dunklen Fruchtkern voll im Griff hat. Wirklich eine große Feinheit in der balsamischen Sauerkirschfrucht, alles gepaart mit würzig-floraler Eleganz, und dennoch wartet der Pajoré auch mit der geballten Struktur eines Treiso-Barbaresco auf. Ein enorm feiner, duftiger, aber gleichzeitig ebenso dichter und komplexer Nebbiolo. Wir haben hier wirklich großes Potenzial in diesem jetzt schon sehr charmanten Wein. 95+/100