Lobenberg: Der Alkoholgehalt in 2015 liegt bei bescheidenen 14 Volumenprozent. Im Durchschnitt wurden fünf bis zehn Prozent Ganztrauben mitvergoren, um Frische zu bewahren und den Alkohol tief zu halten. Paje gehört zu 100 Prozent der Familie Roagna. Der Weinberg ist nach Südwesten exponiert und liegt auf 280 Metern Höhe. Wir haben hier zu 100 Prozent ein Kalkstein-Terroir. Logischerweise hat der Wein aufgrund des Terroirs eindeutig die strukturierteste Nase der bisher probierten Barbaresco. Links und rechts total sauber definiert, gleichzeitig eine hohe Aromatik. 2015 war ein sehr warmes Jahr. Reiche Noten von Erdbeere und Himbeere. Dicht, lang, fast drückend und exotisch. Ein bisschen erinnert er an reifen Grenache oder an überreifen Pinot Noir in dieser satten Erdbeer-Himbeerigkeit. Feine Lakritze und eine ganz hohe Blumigkeit, viel Veilchen, aber auch Rosenblätter. Eine schicke Süße ausstrahlend. Im Mund weiß man sofort: hier muss man zehn Jahre warten. Der Wein hat eine total seidige, aber hochintensive Tanninstruktur. Eine Schärfe im Tannin. Unglaublicher Geradeauslauf, rasiermesserscharf, Tannin und Salz. Dazu diese überquellende Frucht aus Erdbeere und Himbeere, diese Feinheit. Die Assoziation zu superreifem Grenache von Château Rayas liegt auf der Hand. Das könnte durchaus als ein Rayas Châteauneuf-du-Pape durchgehen. Das ist schon eine sehr lustige Verbindung. Ein Wein mit Größe und Länge. 97/100