Lobenberg: Wegen rückständiger Regularien darf Heinrich Mayr-Nusser die Rebsorte nicht aufs Etikett schreiben, muss ihn als Tafelwein vermarkten. Hier stecken 100% Blatterle in der Flasche. Eine alte, autochthone Rebsorte. Ich finde sie am ehesten mit trockenem Furmint vergleichbar, denn sie lebt mehr von der Struktur als von der Frucht. Vielleicht auch Chenin Blanc? Das liegt natürlich auch daran, weil der Nusserhof dem Wein die nötige Aufmerksamkeit gibt. Früher Ganztraubenvergärung, jetzt seit dem Jahrgang 2015 Maischegärung für 3 Wochen, Ausbau für 10 Monate in INOX-Tanks und ca. 6 Monate Flaschenreife. Dunkelgold im Glas. Er riecht nach Rosmarin, Thymian und auch etwas Tannenharz. Dann kommt etwas Senfgurke und Granny Smith. Am Gaumen reife Birne, Boskoop, etwas Nelke. Man hat auch Haselnüsse. Das ist eine Mischung aus Chablis mit dezenter Reduktion und einem knochentrockenen Großen Gewächs aus Rheinhessen. Rauchig und rund. Sehr speziell und erfrischend, da der Wein durchaus eine knackige Säure besitzt. Empfehlung: Bei 14-16 Grad Celsius aus großen Gläsern genießen. So wie einen guten weißen Burgunder. 93-94/100