Lobenberg: Der Tinto komplettiert nach dem Rosé und dem Branco die Vulcanico-Serie. Wie die anderen beiden Weine auch, wächst der Wein am Fuße eines Vulkans. Also ausschließlich vulkanische Erde. Eigentlich wächst hier sonst nichts, aber die Reben werden am Boden direkt am Meer gepflanzt. Diese Szenerie ist atemberaubend. Karger Stein umspült von salzigem Wasser von unten und oben. Irre. Das Ergebnis ist Eleganz in ausgeprägter Form. In der Nase haben wir Kirsche, Hagebutte und bei langem Hineinriechen kommen auch andere Früchte wie Himbeere oder sogar Pflaume, was sicherlich der Rebenvielfalt geschuldet ist. Über allem liegt dann noch ein Schleier von Lorbeer samt Blatt. Unfassbar vielschichtig. Der Mund ist ein Sinnbild von salzig roter Frucht. Johannisbeere, Schlehe, Himbeere, Erdbeere, auch eine leichte Kirsche. Aber alles mit Salz aufgepeppt. Wow. Dann kommen auch Blutorange und Grapefruit dazu. Man schmeckt den Vulkan, das Gestein. Die Frische des Weines ist phänomenal und die Säure dabei saftig und schmackhaft. Die trägt den Wein auch enorm lange ins Finale. Antonio Macanita und vor allem die Azoren-Weine sind eine meiner liebsten Neuentdeckungen der letzten Jahre. Das ist die Zukunft der Eleganz. 93/100