Lobenberg: Fass 2 ist wie Fass 25 ein Ortswein. Es handelt sich dabei um eine andere Selektion aus den Ortsweinlagen Rauberg, Scheidterberg und Sonnenberg. Die Partien für diesen Wein sind mehr aus dem Rauberg und Sonnenberg, also mehr reiner Schiefer, wenig Buntsandstein.2017 nur 2 Gramm Restzucker. Die Säure liegt zwischen 6 und 7. Der Wein hat den kompletten, biologischen Säureabbau durchlaufen. 2017 wurde auch etwa 10% quasi als Orange Wine auf der Schale vergoren, um bei geringem Restalkohol und Zucker etwas Phenolik als Stütze zu bekommen. Bei Lauer läuft dieser Wein unter Extratrocken und die Nase mit nur knapp über 12% Alkohol kommt extrem steinig rüber. Hier ist keine salzige Mineralität, nur purer Stein. Eine sehr kräftige Saar-Mineralität. Aber eher mild bleibend dabei, eher auf der Tee-Note. Nicht laut in die intensive Frucht gehend. Eher feine, gelbe, deutsche Früchte. Gelbe Birne. Lang, fein, geschliffen. Die Nase ist sehr erwachsen. Das ist für einen Ortswein ganz phänomenal und dieser 2017er präsentiert sich jung berauschend schön in dieser unglaublich feinen Mineralität, die aber nie laut ist, sondern einen seidig streichelt. Der Mund kommt dann schon ziemlich krachend und zwar in erster Linie deshalb, weil er mit nur 2 Gramm Restzucker nichts braves, nichts pufferndes hat, um diese steinige Mineralität, die jetzt aber auch deutlich mehr Organen- und Zitruszesten zeigt, abzufedern. Zitronengras kommt dazu. Der Tee ist präsent, geht aber in den Hintergrund. Sehr geradeaus, sehr strukturiert und viel Druck zeigend. Sehr schlank, staubtrocken und trotzdem beeindruckend. Ich bin nicht ganz sicher, ob das Fass 25 in den nächsten Jahren nicht das schöner zu trinkende Exemplar sein könnte. Ich würde mal denken ja. Dieser Wein hat schon eine gewisse Größe und ist in seinem Ausdruck schon etwas extremer und karger. Das ist schon ein bisschen mehr wie ein staubtrockener, fränkischer Riesling, weniger wie die ganz liebliche Saar. Toller Wein. Ich bewerte ihn knapp über dem mir so lieben Fass 25. 95+/100