Lobenberg: 11,5% Alkohol, 7-8g Restzucker, 9g Säure. Der ganz geringe Ertrag aus uralten Reben gibt unglaublich viel Substanz. Die Weine sind dicht, schmelzig, kommen ganz tief steinig von unten. Florian Lauer ist genau der Mittelweg zwischen der filigranen Zilliken und Schloss Saarsteinlinie und dem mir häufig zu üppigen van Volxem. Hier haben wir Power und trotzdem FiIigranität, dazu ein Touch barocken, früheren Löwenstein-Stil und das moderne Tänzelnde wie er es selbst in seinem Schonfels zeigt, bzw. man es in Hanno Zillikens perfektem Großen Gewächs schmecken kann. Dieses Kupp Große Gewächs ist wirklich beeindruckend. Dieser Wein ist spontan im Holzfass vergoren. Maischestandzeit, langes Hefelager. Der Wein steht zu 100% auf Schiefer. Es ist das Filetstück der Ayler Lagen. Es gibt nur 2,5 Hektar. Die Nase ist exotisch, maracujageprägt, aber auch reife Birne und Bratapfel. Alles von höchster Intensität, eben so wie die Saar in 2015 ausgefallen ist. Zur zarten Schieferigkeit eben auch dieser immense Schmelz. Der explosivste Mund von allen drei Großen Gewächsen hier, vielleicht weil es die in Summe beste Lage von Florian Lauer ist. Es sind uralte Reben mit Minierträgen. Im Mund wird alles eingenommen, alles dröhnt. Es kommt Schiefergestein, Maracuja, Birne, Mango, ganz viel Minze, Tee, Zitronengras und immer wieder steinige Salzigkeit. Der Wein hallt unglaublich lange nach und berührt alle Sinne. Ein grandioses Großes Gewächs, was fast ein bisschen Barocknoten hat. Es erinnert auch im Mund an die Großen Gewächse von Heymann Löwenstein. Das ist sicherlich eines der größten Power Großen Gewächse von der Saar überhaupt und trotzdem anders als van Volxems dickere Weine, aber das ist sicher auch Geschmackssache, denn Klasse haben auch die. Dieser Kupp ist verspielt geblieben, hat eine FiIigranität, eine Rasse und eine Lebhaftigkeit, die immens ist. Hier haben wir genau diesen Mittelweg aus Kraft und Verspieltheit. Großer Stoff. 99-100/100