Lobenberg: Die Reben sind von 1956, es gibt nur 2,5 Hektar. Alle Weine bei Lauer werden im Holzfuder spontan vergoren. Ganztrauben-Einmaischung, fünf bis sechs Stunden Maischestandzeit, dann Abpressen und Spontanvergärung im Holzfuder und Verbleib auf der Vollhefe bis zur Abfüllung. Das Große Gewächs ist auf der einen Seite extrem, würzig, steinig und mineralisch, und auf der anderen Seite superfein. Hier haben wir genau diesen Spagat zwischen Zilliken und van Volxem. Im letzten Teil des Einatmens kommt dann schon fast leicht scharfe Würzigkeit dazu. Das ist das Terroir, Salz, Pfeffer. Feine Blumigkeit im Mund, fast explosiver Druck, Wucht und Kraft und trotzdem Zartheit. Extrem expressive Schiefermineralik, sehr salzig, aber auch hier leicht pfeffrige Schärfe. Steinig in allen Facetten. Erst langsam setzt sich Frucht durch, auch Tee, am Ende Zitronengras und Zitrus. In der Mitte Schattierungen von Apfel über Maracuja zu Bitterorange. Auch feine Bittermandel dazu. Das ist genau das Große Gewächs von der Saar, was ich oberhalb von Zilliken immer gesucht habe. Eben nicht so fett und barock wie van Volxem, der sicherlich spannende Weine erzeugt, aber einfach nicht meine Stilistik. Hier haben wir genau diesen Kracher, aber mit der verspielten Filigranität und tollen lebendigen Säure oben drauf. Ein Wein mit weniger als 8 Gramm Restzucker und über 8 Gramm Säure, und weit über 30 Gramm im Extrakt. Das ist Power mit Finesse, toller Wein. 96-98/100