Lobenberg: Dieser Wein wird wie immer nur in Magnums gefüllt und ist auch nur in der Versteigerung zu erwerben. Auf der Ley: Ley steht hier für Lage, aber auch für Schiefer. Der Wein wächst auf blauem Schiefer, Quarzit und Kiesel, also einer ganz speziellen Katasterlage, die eben in alten Karten als 'Auf der Ley' bezeichnet ist. Es sind über 50 Jahre alte Reben, mit die Ältesten des Weingutes. Auf der Ley ist ein Teilstück einer Einzellage, welche zum Teil am Halenberg, zum Teil am Frühlingsplätzchen liegt. Früher wurde das dann überwiegend im Großen Gewächs Frühlingsplätzchen oder auch zum kleineren Teil im Halenberg mitverarbeitet. Seit einigen Jahren wird diese beste Lage des Hauses separat abgefüllt. Nach den beiden Supercharmeuren Halenberg und Frühlingsplätzchen probiert, ist Auf der Ley einfach eine andere Liga. Man würde fast denken, dass der Wein von einem anderen Winzer kommt. Nicht unbedingt besser als der 100-Punkte-Halenberg, aber deutlich erhabener und distanzierter. Viel mehr Kraft und Abgehobenheit zugleich ausstrahlend. Stein ohne Ende. Man riecht kaum noch Frucht, sondern einfach nur Struktur, Stein und Feinheit. Granit und Zitronengras. Im Mund dann begleitet von Zitrusfrüchten, feiner Extraktsüße und Länge. Salz, die Augen werden schmal, sehr intensiv. Alles Weinsäure, aber davon ist reichlich vorhanden. Am Ende auch eine fantastische Fruchtsüße im Nachhall. Auf der Ley ist, obwohl er überwiegend im Bereich des Frühlingsplätzchens liegt, dem Halenberg charakterlich etwas näher. Ganz am Ende – und nach einiger Belüftung – kommt der Charme der GGs von Schönleber aber auch hier durch. Der Wein endet in einem fast süßen Finale aus Maracuja und süßer, pinker Grapefruit in Salz. Blumiger Nachgeschmack. Das ist schon ziemlich intensiver Stoff. 100/100