Lobenberg: Genau wie beim kleinen Bruder: Eine einzigartige Rebsorte, die so nur auf den Azoren vorkommt. Trotz des gleichen Namens und der gleich intensiven Säure ist sie nicht mit der Festland-Arinto verwandt. Die Reben wachsen im Felsen, an den Ausläufern der vulkanischen Berge. Aber diese „Sur Lies“-Variante zeigt schon in der Nase deutlich mehr Tiefe und Komplexität. Hier kommen die Zitrusaromen schön zur Geltung. Limette und eine etwas gereiftere Grapefruit. Herrlich frisch! Im Mund dann mit mehr drahtiger, sehniger Muskelkraft und mehr Fülle am Gaumen. Perfekt ausgewogene Textur mit Tiefe. Hier haben wir auch wieder Grapefruit und ein Hauch Orange, dazu verfeinert mit eleganter Bergamotte und auch einer cremigen Nussigkeit. Alles ist immer umspült von einer feinen Meersalzaromatik und einer leichten Schärfe im Hintergrund. Der Wein klingt lange nach, und die Mineralik bringt ihn immer wieder zurück, er rollt salzig in Wellen hoch. Die Fruchtseite ist hier wie beim kleinen Bruder auch nicht sehr dominant, dieser Wein spielt auch mehr die Klaviatur der Finesse, des Eleganten und Mineralischen. Ergänzt aber aufgrund der Hefe mit noch viel mehr Fülle und Cremigkeit. Er bekommt dadurch eine spannende Tiefe und eine große Komplexität. Besonders, etwas schräg, aber mehr als beeindruckend. 95-96+/100