Lobenberg: Ausbau klassisch im Barrique, allerdings mit deutlich weniger Neuholz-Anteilen als früher. Anne Gros' Stil ist deutlich feiner und puristischer geworden in den letzten Jahren. Tout en finesse. Selbst der Richebourg bekommt keine 100 Prozent, sondern nur noch rund 50 Prozent Neuholz. Richebourg ist von Grivot bis DRC immer ein besonderer Wein, er kann wahnsinnig kraftvoll und üppig sein, ein bisschen wie Echezeaux, beizeiten aber auch sehr elegant wie Romanée-Saint-Vivant, je nach Jahrgang und Domaine. Anne Gros unglaublich feiner Stil setzt sich auch in diesem Wein fort, ohne dass er seine darunterliegende Power verstecken würde. Der Wein kommt ruhig, aber wahnsinnig konzentriert aus dem Glas, üppige Beerenfrucht von Brombeere und Schwarzkirsche, dann auch Karamell und dunkle Schokolade, ein Touch Koriander und Minze darüber schwebend. Multikomplex wie ein Pfauenschwanz, der auffächert. Immer neue Schichten und Nuancen freilegend. So kompakt und samtig im Mund, dass man die Augen zusammenkneift vor Wonne. Das ist wie Sterne trinken. Leider werden nur wenige Genießer in den Genuss dieses Stoffs kommen, aber die paar Flaschen, die es nach Deutschland schaffen sind allemal ein Erlebnis der besonderen Art.