Lobenberg: Der Weinberg Gaia & Rey ist nach Angelo Gajas Tochter Gaia Gaja und seiner Großmutter Clotilde Rey benannt. Er wurde bereits 1979 bepflanzt und damals war das im traditionellen Piemont schon eine sehr mutige, visionäre Entscheidung, in einer Toplage Chardonnay anstelle von Nebbiolo anzupflanzen. Zu 90 Prozent wurde der Wein im Holz ausgebaut, zum Teil in Barriques, Tonneaux und auch größeren Fässern. 10 Prozent wurden im Stahltank ausgebaut. Mittleres Goldgelb mit Silber. Verführerisch cremige Chardonnay-Nase mit saftigem Apfel, etwas Lorbeer und Vanille und einem Hauch Brioche. Die rauchig-salzige Graphit-Mineralität geht in Salzmandeln, Mandarinen und Kumquat über. Auch leicht hefige Noten vom Ausbau auf der Feinhefe machen sich durch reduktive Aromen bemerkbar. Im Mund hat der Wein eine wirklich fantastische Balance. Wieder viel Zitrus und frisches, gelbes Steinobst mit einer feinen Haptik, einem Hauch Vanille und einer intensiven, präzisen kalkig-salzigen Mineralität. Der Gaia & Rey könnte ein mineralisches Exemplar eines kühlen Chassagne-Montrachet sein. Er ist vielschichtig und komplex, dabei gleichermaßen elegant. Die Frische und Intensität machen mir richtig viel Freude, dabei geben sie dem Wein zugleich auch die Struktur, ein paar Jahre im Keller zu reifen. Das ist einer der ganz großen Chardonnays Italiens. 98/100