
Angelo Gaja: Barbaresco Costa Russi 2021
- 2
- Nebbiolo 100%
- 5
- rot, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2028–2055
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- tanninreich
- pikant & würzig
- seidig & aromatisch
- 3
- Lobenberg: 97/100
- Jeb Dunnuck: 98/100
- Galloni: 97/100
- Suckling: 97/100
- Parker: 96/100
- 6
- Italien, Piemont
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüller / Importeur: Angelo Gaja, Via Torino 36/A , 12050 Barbaresco (cu), ITALIEN

Heiner Lobenberg über:
Barbaresco Costa Russi 2021
/100
Lobenberg: Costa Russi kommt aus der Cru Lage Roncagliette und liegt direkt unterhalb der Sori Tildin Parzelle auf 200 bis 250 Höhenmetern. »Russi« war der Nachname des Vorbesitzers der Parzelle, die Reben sind hier 40 bis 50 Jahre alt. Die Jahrgängen von 1996 bis 2011 hatten circa 5 Prozent Barbera im Cuvée, und da für die Barbaresco DOCG 100 Prozent Nebbiolo vorgeschrieben sind, wurde der Costa Russi in diesem Zeitraum – ebenso wie Gajas andere Einzellagen – unter der Langhe Nebbiolo DOC abgefüllt. Seit dem Jahrgang 2013 ist der Wein wieder ein reiner Nebbiolo und trägt die Barbaresco DOCG auf dem Etikett. Gärung in großen Stockinger Gärtanks aus österreichischer Eiche, dann zieht der Wein in kleine französische Fässer um – Barriques und 500 Liter fassende Tonneaux. Aber es kommt nie neues Holz zum Einsatz. Nach 12 Monaten wird der Blend gemacht, anschließend reift er weitere 12 Monate in großen Fässern. Die verwendeten »Botte« werden von Gamba aus französischer Eiche und Stockinger aus österreichischer Eiche gemacht. Leuchtendes Rubinrot. Die Nase ist tief und von immenser, schwebend leichter ätherischer Komplexität gezeichnet. Rote Kirschen und aromatische Walderdbeeren mit frischer Minze und einem zarten Hauch Vanille. Erhaben und dennoch verführerisch duftend. Im Mund ist die Frucht ultra präzise und reif – die monumentalen Gaja Tannine schneiden sie in kleine Häppchen. Es bleiben ein Hauch Chili Würze, weißer Pfeffer und frisches Gesteinsmehl im Nachhall. Die momentan karge Struktur des Weins verlangt nach Flaschenreife im Keller. Ein großer Wein, aus einem fantastischen Jahrgang, der allerdings erst ein paar Jahre im Keller vergessen werden sollte und in vier bis fünf Jahren in sein Trinkfenster kommen wird.
Jahrgangsbericht
2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.

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Jeb Dunnuck über: Barbaresco Costa Russi
-- Jeb Dunnuck: The 2021 Barbaresco Costa Russi is a jeweled ruby color and is bright with fresh herbs, mint, cherries, thyme, and freshly dried earth. It has good volume and ripe structure on the palate and is long and cooling, with a note of fresh lavender. It also has a great, mouthwatering mineral tone with a more linear feel, but it’s powerful at the same time, with the sanguine and ripe blood orange notes that are shared across the vintage. It needs time, but wow, is it worth snapping up!

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Galloni über: Barbaresco Costa Russi
-- Galloni: The 2021 Barbaresco Costa Russi is dark, rich and texturally enveloping in the style of the best wines from this hillside side. Plush contours give the Costa Russi its feeling of total sensuality. Macerated dark cherry, spice, leather, licorice and dried flowers are all beautifully amplified in this gorgeous, resonant Barbaresco. This is a fabulous Costa Russi.

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Suckling über: Barbaresco Costa Russi
-- Suckling: This is so aromatic, with nutmeg, white pepper, matchstick, flint, bramble berries, blackberries and iodine. Medium-bodied with sleek and flexed tannins that give form and raciness. Spicy at the end. Shows excellent potential. Give this three to four years to open.

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Parker über: Barbaresco Costa Russi
-- Parker: Of the three single-vineyard Barbarescos sampled, this bottle was poured first, denoting a lighter and more finessed style. The Gaja 2021 Barbaresco Costa Russi opens to roses, violets and tart berry fruit. 'The 2021 vintage shows the distinct character of each site,' says Giovanni Gaja. In comparison, Sorì Tildìn has a more pronounced mineral vein because of magnesium-rich soils, and Sorì San Lorenzo has more structure. This wine focuses on those pretty aromas, and it shows depth and balance. The fine-grain tannins give the Costa Russi a charming and more accessible approach.
Angelo Gaja
Angelo Gaja ist schon zu Lebzeiten ein Mythos. Wie kein anderer revolutionierte er den piemontesischen Weinan- und Ausbau nach französischem Vorbild.
