Lobenberg: Nascetta ist eine autochthone Rebsorte aus dem Piemont, eigentlich gibt es sie nur noch in Novello. Nur wenige Erzeuger machen Wein daraus. Das ist eine gerade wieder aufkommende Sorte, wie auch Timorasso und andere. Im Piemont gibt es einfach unglaublich viele vergessene Schätze. Der Wein hat ein bisschen eine Aromatik wie ein Arneis, aber er hat eine etwas höhere Mineralik. Hier in diesem Wein ist sie ganz fantastisch. Mehr Mineralität sogar als Timorasso. Ich würde sagen, das ist eine gehobenste Version eines Arneis, mit mehr Mineralität, Salz und etwas Schärfe. Grandioser Ausdruck! Der Wein ist in der Lage Ravera gepflanzt, trägt aber keine Lagenbezeichnung. Es gibt nur ungefähr 10.000 Flaschen davon. Der Wein vergärt zu 100 Prozent spontan, es wird keine Malo durchgeführt. 30 Prozent des Weins wird im großen Holz ausgebaut. Das ist eine wahnsinnige tolle Entdeckung, ähnlich genial wie vor Jahren, als ich Timorasso für mich entdeckte. Dieser Anas-Cëtta ist eine wahnsinnige Bereicherung für das Italienische Weißwein-Portfolio. Zum Mittagessen trinken wir einen gereiften 2011er. Das ist einfach ein genialer, schicker Wein. Er steht auf der Zunge und läuft als Salzspur runter, mit Limettenfrische an der Seite. Quitte, Birne, leichte Apfelnote auf der Zunge. Wirklich ein Gedicht! 93-94/100