Lobenberg: »Man muss es wirklich probiert haben, um es zu glauben.« Wie oft liest man diesen Satz? Trösten Sie sich. Man möchte ihn viel öfter schreiben als man darf. Und wenn man ihn mal wieder angebracht hat, holt einen sofort das schlechte Gewissen ein. Trotzdem: 'Man muss es wirklich probiert haben, um es zu glauben.' Selten war dieser verbotene Satz wahrer als bei diesem Produkt italienischer Großmannssucht. Wie konnte man bloß auf die Idee kommen, rote Trauben zu trocknen, damit sie 50 % ihrer Flüssigkeit verlieren, um dann trockenen Wein daraus zu keltern. Man mag sich gar kein Bild davon machen, wieviel Sorgfalt und Akribie zu dieser Passion - anders kann man das Arbeiten von Romano Dal Forno nicht beschreiben - gehört. Romano Dal Forno ist der penibelste lebende Winzer. Sein Keller wird geradezu manisch clean gehalten. Das Produkt, hier der Amarone, ist nicht von dieser Welt. Dieser Wein befindet sich auf einem völlig anderen Level, als das was man unter Rotwein oder gar Amarone versteht. Die Präzision ist blaupausengleich. Mit jedem Schluck offenbart sich der Wein aufs Neue. Permanent ist alles in Bewegung, alles ändert sich. Der Wein bleibt aber immer er selbst. Voller unbändiger Frucht und Kraft, wahnsinnig frisch in seiner tollen Säure, rassige Frucht, aber alles umhüllt mit diesem ungeheuer weichen und fetten Tannin. Vorsicht! Reichlich Gänsehaut und feuchte Augen gibt es auch noch dazu! 97-98/100