Lobenberg: Mit dem Brut Nature Jahrgangssekt stellt Aldinger bereits seit einigen Jahren eine feste Instanz in Sachen Sekt dar. Das ist quasi Aldingers »Grande Cuvée«, die nun zusätzlich um zwei weitere Non-Vintage Sekte als Einstieg erweitert wird. So viel sei aber schon mal gesagt: Das ist eine geniale Basis, die es in sich hat! Die Nummer 530 steht dabei für die 530. Weinernte der Familie – wenn man zurückrechnet, ist die Basis hier also der Jahrgang 2022. Wir haben hier eine Cuvée aus Pinot Noir, Pinot Blanc, Chardonnay und Pinot Meunier, allesamt auf sehr kalkhaltigem, bunten Mergel und den charakteristischen Gipskeuper-Böden gewachsen. Im Gegensatz zum Brut Nature werden die Grundweine nicht im Barrique ausgebaut, sondern überwiegend im Edelstahl. Komplett selbst versektet bei Aldingers. Das Ziel ist es hier eher eine reduzierte, straighte Stilistik zu erreichen. Der Blanc hat kühle, feine, dezente Frucht in der Nase. Frisch angeschnittener gelber Apfel, Traube und Amalfizitrone. Muschelschale, nasser Kalk, etwas Brioche. Durchaus schon in der Nase eine kalkig-salzige Anmutung, puristisch ohne aber zu karg zu sein. Leicht rauchige Akzente schwingen zudem mit. Im Mund mit guter Fülle und feiner mineralischer Spannung. Etwas Haselnuss, grüne Birne, auch wieder feine zitrische Säure. Keine extreme Puristik wie mancher Blanc de Blancs, sondern sehr ausgewogen wie ein guter Non-Vintage Winzerchampagner. Druckvoll, mineralisch und irgendwie samtig zugleich – einfach eine perfekt ausgewogene Cuvée. Gute Länge, saftig, animierend, ohne Dosage schon knalltrocken aber dabei so charmant trinkig. Das ist wirklich feiner Stoff, ein großartiger Aperitif zur Auster beispielsweise, aber ehrlich gesagt sollte man diesen Sekt einfach für jede Gelegenheit im Kühlschrank parat haben. Ich bin gespannt was da aus Fellbach noch kommen wird in Sachen Sekt – diese Einstiegscuvée ist auf jeden Fall schon wirklich fantastisch! 94/100