Lobenberg: Dieser Chardonnay ist eigentlich ein verrücktes Liebhaberprojekt des Weinguts – es gibt insgesamt nur 1.900 nummerierte Flaschen von diesem streng limitierten Stoff. Die Trauben stammen aus einer kleinen und einzigartig kargen Lage auf 1.100 Höhenmetern im Uco Valley, dort greift das Weingut so wenig wie nur möglich in das natürliche biologische Gleichgewicht ein. Die Trauben werden extrem sorgfältig und penibel von Hand in kleine 8 Kilogramm fassende Kisten gelesen. In französischen Barriques vergoren und dort auch 12 Monate lang ausgebaut, 20 Prozent der Fässer sind neu. Nur 30 Prozent des Weins geht durch die »Malo«, die die knackigere Apfelsäure in mildere Milchsäure umwandelt und zur Cremigkeit des Weins beiträgt. Mittleres Zitronengelb mit einem Hauch Grün. Die Nase ist intensiv gelbfruchtig und exotisch mit Alphonso Mango, Netzmelone, Orangen- und Muskatblüten, braunem Pfeffer, Dill, Muskatnuss, einem Hauch Kokos und Zitronenthymian. Auch frische Hefe, etwas Brioche und cremig autolytische Aromen, die an einen Blanc de Blancs Champagner erinnern kommen hinzu. Ein abwechslungsreiches aromatisches Spiel aus Frucht und süßer Würze, immer auf der salzig eleganten Spur bleibend. Im Mund legt der Wein dann so richtig los. Wow – hier ist intensive Spannung angesagt! Salzige Mineralität mit Zitronenzeste, Salzzitrone, frisch gebackenem Brioche, etwas Zimt, Kumquat, Orangensaft, grüne Äpfel, Goldkiwi, Anis, Fenchelsamen und dezent bittere Kräuter-Aromen. Der Wein hallt lange und salzig im Mund nach und hat dabei einne süß-sauren Charakter, der ihn so verlockend attraktiv macht. Ich hoffe, das Weingut hat weitere Weißweine von solch krasser Qualität in Planung, denn dieser Stoff ist schon echt großes Kino! Wie gesagt bekomme ich leider nur eine Handvoll Kisten von diesem streng limitierten Wein.