Die Rebflächen liegen weit zerstreut über das ganze Anbaugebiet. Sie reichen von Heinrichsburg im Westen bis über Pirna hinaus im Osten. Ein Zentrum des Weinbaus gibt es nicht. Die größten zusammenhängenden Rebflächen findet man bei Radebeul (Schloss Wackerbarth) und Meißen (Schloss Proschwitz). Diese beiden Weingüter allein machen rund ein Drittel der sächsischen Rebfläche aus. Die meisten anderen Betriebe besitzen nur zwischen zwei und fünf Hektar. Martin Schwarz, der ehemalige Kellermeister von Schloss Proschwitz, hat gerade mal 2,1 Hektar Rebenbesitz, verteilt auf mehrere Mini-Weinberge. Das Sortenspektrum ist in Sachsen breit gefächert. Müller-Thurgau liegt in der Rangliste knapp vorn (16 %), gefolgt von Riesling (14 %), Weißburgunder (12 %) und Grauburgunder (10 %). In kleinen Mengen findet man auch Traminer, Scheurebe, Elbling und als sächsische Spezialität den Goldriesling, eine aus dem Elsass stammende Kreuzung Riesling × Courtillier. Auch Rotwein wird erzeugt. Spätburgunder ist führend, daneben gibt es kleinere Bestände von Regent, Dornfelder, Frühburgunder, Dunkelfelder. Die Qualität der sächsischen Weine ist heute, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung, durchweg tadellos. Die Weine zeigen eine schöne, mineralische Säure und eine ausdrucksvolle Frucht.