»Materne & Schmitt« ist eine ungewöhnliche Begebenheit. Nicht, dass sich zwei junge Frauen zusammentun um gemeinsam ein Weingut zu bewirtschaften. Eher, dass sie sich dahin begeben, wo seit Jahren kaum etwas Neues passiert. Denn das Gegenteil ist der Fall. An der Terrassenmosel ist ein wenig der Generationswechsel verschlafen worden, es kommen keine neuen Winzer nach und eigentlich hervorragende Rebflächen liegen brach. Und jetzt seit 2012 beackern die Beiden erst 0,7 Hektar, inzwischen fast 2 Hektar Steillagen. Gestartet sind sie mit zwei Ortsweinen, aber das Portfolio hat sich in der Breite und in der Spitze deutlich vergrößert. Die Winzerinnen verzichten auf Herbizide, Insektizide und Botrytizide sowie Kunstdünger jeglicher Art. Die Weine werden alle spontan vergoren, nicht angereichert, entsäuert oder gesäuert. Kennengelernt haben sich Rebecca Materne und Janina Schmitt in Geisenheim. Danach gingen beide getrennt auf Wanderjahre, um sich dann gemeinsam bei Heymann-Löwenstein auf die Kellermeisterstelle zu bewerben. Deswegen also Terrassenmosel. Der nächste Schritt war nur die logische Konsequenz. Mit einigen kleinen Lagen gingen sie in die Selbstständigkeit. Was in dieser kurzen Zeit mit viel Arbeit, Akribie und Leidenschaft erreicht werden kann, ist am Gaumen zu spüren. Die Rieslinge sind perfekte Spiegel des Terroirs, der Orte und der Lagen und nicht zuletzt der beiden Winzerinnen. Also genau das, was es braucht: Herkunft und Persönlichkeit.