Lobenberg: 22 Hektar. Kalkstein-Plateau, unter leichter Sandauflage liegend. Der Zweitwein Croix Canon. Canon selbst ist wie gesagt 22 Hektar allerbestes Terroir. Canon muss sich nur noch mit Beausejour Duffau und Ausone messen. Spätestens seit 2015 ist Canon dann reiner Kult. 77% Merlot, 23% Cabernet Franc. Keinerlei Frostschäden 2017. Ganz feine Lakritze und Veilchen in der Nase. Darunter aber auch ein bisschen Pfirsich, Orangenzesten. Sehr fein und ätherisch. Stilistisch ist Canon sehr viel mehr bei Beausejour Duffau als bei Ausone. Denn wie bei Beausejour wird auch hier zwar sehr auf Frische gesetzt, aber nicht so dramatisch wie bei Ausone. Dieser Wein zeigt wunderbar reife rote Frucht neben der schwarzen Frucht. Schlehe, Himbeere, rote Johannisbeere. Eher fein bleibend, eher die Schwarzkirsche und die Brombeere stützend. Der Wein ist sehr stimmig, ist voller Harmonie, aber er hat nicht ansatzweise diese extrem schicke Finesse des 100-Punkte-Weins aus 2016. Es ist ein wunderschöner Wein, und hätte ich die beiden Vorgängerjahrgänge nicht noch präsent, würde ich ihn wohl höher bewerten. So ist es einfach ein Traum Saint-Emilion, ein Muss-Kauf, aber trotzdem hat er schon seinen Preis. Also ein Muss-Kauf für sehr wohlhabende Liebhaber. Der letzte Kick von 2016 fehlt, aber der Wein macht unglaublich Freunde, man mag ihn einfach trinken. Und etwas Größe hat er auch. 97/100