Clemens Busch: Riesling vom grauen Schiefer Ortswein 2024

Clemens Busch: Riesling vom grauen Schiefer Ortswein 2024

BIO

VDP

Zum Winzer

93–94+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
11,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2036
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
leicht & frisch
3
Lobenberg: 93–94+/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling vom grauen Schiefer Ortswein 2024

93–94+
/100

Lobenberg: Dieser Wein wird überwiegend aus dem Kernbereich der Grand Cru Lage Marienburg, die von Grauschiefer geprägt ist, gewonnen. Das Ausgangsmaterial ist also von höchster Güte. Die Restzuckerwerte werden sich so um 4 bis 5 Gramm einpendeln für die einzelnen Fuder, die dann anschließen vermählt werden. Im Fuder spontanvergoren, nur wenige Fuder durchliefen in 2024 spontan eine Malo. Schön schlanke, eher filigrane Frucht. Wir haben in 2024 eine etwas kühlere Auslegung als 23 und 22, es ähnelt mehr 2021, hat aber mehr Geschmeidigkeit, ist weniger Freakstoff. Die 2024er sind sehr ausgewogen, erinnern mich ein bisschen an das kühle 2004, geschliffen, fein, unaufgeregt und in sich ruhend. Die Säuren sind sehr schön ziseliert, überhaupt nicht grün. Viel europäische Frucht, weißfleischige Birne, Zitronenschale, nasser Stein, ein bisschen apfelig-minzig, sehr tonisch und erfrischend. Die Weine haben schon Biss und Druck, sind aber ausgesprochen elegant und schick. Das ist ein ganz feiner, leiser und angenehmer Jahrgang, der nicht auf den Putz haut, um zu gefallen. Wer mehr Action sucht, braucht eher 2023. 93-94+/100

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Mein Winzer

Clemens Busch

Das Weingut von Clemens Busch liegt im malerischen Pünderich am Anfang der Terrassenmosel. Seit 1986 arbeiten Rita und Clemens Busch hier nach strengen Kriterien des ökologischen Weinbaus, was sie sich inzwischen auch haben zertifizieren lassen.

Riesling vom grauen Schiefer Ortswein 2024