Müller Catoir: Scheurebe Mandelring Erste Lage 2024

Müller Catoir: Scheurebe Mandelring Erste Lage 2024

BIO

VDP

Zum Winzer

95+
100
2
Scheurebe 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2039
Verpackt in: 6er
9
exotisch & aromatisch
frische Säure
mineralisch
3
Lobenberg: 95+/100
Suckling zu 2023: 97/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Scheurebe Mandelring Erste Lage 2024

95+
/100

Lobenberg: Scheurebe hat ja, wie auch der Rieslaner und der Muskateller, eine lange Tradition bei Müller-Catoir. Kaum ein anderes Weingut in Deutschland steht so sehr für diese Rebsorten und kein anderes bringt solch ausdrucksstarke Weine aus ihnen hervor. Dieses trockene Exemplar wächst in der Ersten Lage Mandelring auf lehmigen Schotterböden. Knapp 60 Jahre alte Reben. Allein die Nase ist schon herausragend, ja einfach traumhaft von dieser feinen Exotik geprägt. Die Scheurebe hat auch 2024 insbesondere von den recht hohen Niederschlägen profitiert, sie verträgt zwar Hitze, aber keine Trockenheit. Passionsfrucht, Grapefruit, Netzmelone, ein ganz feiner Hauch von Stachelbeere und weißer Johannisbeere dazu. Zu dieser brillanten Frucht gesellen sich mineralisch-steinige Noten von nassem Kalk. Außerdem zarte Anklänge von Zitronengras. Im Mund überraschend konzentriert, ohne aber fett zu sein. Die pure Exotik kleidet den gesamten Mundraum aus, dazu kommt eine durchdringende, aber nicht aufdringliche Säure. Satter Druck aus mineralischer Spannung, dazu leichte Minzanklänge im Nachhall. Eine enorm komplexe Scheurebe! Das ist schon eine kleine Sensation und beweist erneut, warum Müller-Catoir unangefochtener Meister dieser Sorte ist.

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Verkostungsnotiz
97
/100

Suckling zu 2023 über: Scheurebe Mandelring Erste Lage

-- Suckling zu 2023: Anyone who wonders why they should pay attention to an unusual German grape variety called scheurebe gets to find how out how amazing these wines can be. All the colors of currant fruit, plus melons, mangosteens and passion fruit overlain by a wonderfully delicate, minty freshness. So concentrated, vibrant and focused on the medium-bodied palate. Great wet stone freshness at the super-long finish. From vines planted in 1965. From organically grown grapes. Drink or hold.

Mein Winzer

Müller Catoir

Seit 1744 in Familienbesitz – aktuell in neunter Generation geführt – zählt das Weingut zu den traditionsreichsten Weingütern der Region. Auf derzeit 21 Hektar Rebfläche werden Spitzenweine von internationalem Rang erzeugt.

Scheurebe Mandelring Erste Lage 2024