Müller Catoir: Rieslaner Herzog Beerenauslese Erste Lage 2024

Müller Catoir: Rieslaner Herzog Beerenauslese Erste Lage 2024

BIO

VDP

Zum Winzer

98
100
2
Rieslaner 100%
5
weiß, trocken
9,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2054
Verpackt in: 6er
9
sehr süss
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 98/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Rieslaner Herzog Beerenauslese Erste Lage 2024

98
/100

Lobenberg: Das Weingut Müller Catoir ist traditionell berühmt und berüchtigt für die Süßweine aus Rieslaner. Die Kellermeister-Legende Hans Günther Schwarz hat mit diesen Weinen international für Furore gesorgt und als erster deutscher Wein 100 Punkte vom alten Robert Parker erzielen können. Noch immer ist diese Rebsorte ein fester Bestandteil dieses historischen Gutes der Mittelhaardt. Für die Rieslaner Auslese werden ausschließlich handverlesene Trauben gekeltert, welche aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Es werden nur eingetrocknete Trauben, durch selektive Handlese geerntet. Auch heute noch verfolgt Müller Catoir mit seinen Süßweinen einen ganz eigenen Ansatz der alten Schule wie es heute nur noch wenige machen. Kellermeister Franzen sucht immer die Balance, dass die Weine nicht wirklich süß schmecken. Er gärt also teilweise relativ weit durch, auch weil Rieslaner eine niedrigere Säure als Riesling hat, dann kommt die Balance mit geringeren Zuckergehalten. Dichte, viskose Kosistenz schon im Duft, reife gelbe Früchte Maracuja, schwarznussig, herbkräuterig mit deutlichem Eukalyptuseinschlag, der sehr typisch ist für Rieslaner. Ölig und samtig am Gaumen, aber eben nicht schwer, es wird von dieser herben, grünblättrig-kräuterigen Frische getragen, die den Rieslaner so einzigartig macht. Selbst der intensive Nachhall schwebt am Ende in Finesse und salziger Feinheit davon. Der Charakter der M-C Rieslaner ist genial, weil es nie zu süß oder überwältigend wird, obwohl wir natürlich mehr Druck haben als in den Süßweinen der Mosel, das macht sie zu großartigen Speisebegleitern. Steckt voller Lebendigkeit und Vibration. Die Saftigkeit ist famos. Eine Freude! 97-98+/100

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Mein Winzer

Müller Catoir

Seit 1744 in Familienbesitz – aktuell in neunter Generation geführt – zählt das Weingut zu den traditionsreichsten Weingütern der Region. Auf derzeit 21 Hektar Rebfläche werden Spitzenweine von internationalem Rang erzeugt.

Rieslaner Herzog Beerenauslese Erste Lage 2024