Lobenberg: Der Chardonnay R wächst in der Lage Im Sonnenschein, wo auch das Top-Weißburgunder GG herkommt. Also Kalksteinfels, auch mit leichter Lössauflage. Kurze Maischestandzeit. Auf der Korbkelter gepresst. Spontan vergoren in burgundischen Barriques, etwa ein Drittel Neuholz. Einige Fässer machen eine Malo, viele aber nicht, das ergibt einen hohen Spannungsbogen. Chardonnay ist nach dem Kastanienbusch Riesling der zweitwichtigste Wein bei Rebholz. Familie Rebholz arbeitet seit 1987 mit Chardonnay, hat also über 30 Jahre Erfahrung mit der Sorte und das merkt man hier auch eindeutig, denn der Chardonnay R hat sich in der Topliga dieser Rebsorte in Deutschland etabliert. Zudem hat Hans Rebholz immer wieder bei Comte Lafon im Burgund gearbeitet und nochmal viel burgundisches Know-How dazu gebracht. Der Chardonnay wurde hier über die Jahre immer feiner, dezenter, kühler und kalkiger in der Aromatik. Rauchige, aber sehr elegante Spannung aus Feuerstein und viel kalkiger Mineralität in der Nase. Hefige Würze von Brioche, gelbem Apfel, Marille und Zitrone darunter. Tiefe Gelbfruchtigkeit, aber null Überreife in der Nase. Am Gaumen mit immenser Kraft, aber auch sehr klar auf reifer Zitrusfrucht laufend. Die kalkige Mineralität schwingt mit, vibriert mit ordentlich Druck im Untergrund. Gesalzene Mandel, Quitte, wieder gelber Apfel auch dazu. So klar, obwohl er immer unfiltriert abgefüllt wird. Gerade wenn man die Attacke aus dem intensiven Kalkschmelz verarbeitet hat, wird man von einer berauschenden Welle hoch feiner Salzigkeit überwältigt. Lang und länger werdend, elegant, kristallin, immenser Spannungsbogen. Schon anspruchsvoll und mit ordentlichem Zug aus der Salzigkeit und grandioser Säure, aber am Ende eben auch mit pfälzischer Cremigkeit und Dichte, dass man ein Stück tiefer in den Sessel rutscht.