Lobenberg: Der Frühburgunder steht auf sehr kargen und kühlen Stellen des Bürgstadter Berges. Das möchte Fürst so, sonst geht er zu sehr in die Süße und die Breite. Jahre mit hoher Traubengesundheit sind besonders für den Frühburgunder große Jahre, denn er ist noch fäulnisanfälliger als Spätburgunder. Schon das Einschenken dieses Frühburgunders lässt Vorfreude aufkommen, ein transparentes, strahlendes Kirschrot im Glas. Und die Nase ist ein Traum - wahrscheinlich keiner sonst in Deutschland macht solch verführerischen Frühburgunder. Eine Sorte, die es in Zeiten des Klimawandels nicht mehr so einfach hat. Denn sie reift früh, wie der Name andeutet. Der Frühburgunder geht noch mehr in die dunklere Art als der Spätburgunder. Sebastian Fürst sagt, dass je kühler ein Jahrgang sich aromatisch anfühlt, desto kleiner ist der Unterschied zum Spätburgunder. Und 2023 war schon kühler und feiner als der Blockbuster 2022. Wow, was für eine beerige Wollust! Brombeerstrauch, Nelkenpfeffer, Schlehe, warmer Sandstein. Das ist schon ein ziemlich köstlicher Beerensaft, feine Struktur, aber mit einem Hauch mehr Extraktsüße unterlegt als die strafferen Pinots, einfach wunderschön. Mit drei, vier Jahren Reife ein toller Speisenbegleiter, vor allem zu Wildgerichten.