Zehnthof Luckert: Sulzfelder Sauvignon Blanc Ortswein 2024

Zehnthof Luckert: Sulzfelder Sauvignon Blanc Ortswein 2024

BIO

VDP

Zum Winzer

92+
100
2
Sauvignon Blanc 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2034
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 92+/100
6
Deutschland, Franken
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Sulzfelder Sauvignon Blanc Ortswein 2024

92+
/100

Lobenberg: Dieser Sauvignon Blanc aus besten Sulzfelder Muschelkalk-Lagen. Alles strikt biologisch bearbeitet, Naturland- und Bio-zertifiziert. Dieser Sauvignon kommt als erfrischender Leisetreter daher. Ausbau im traditionellen Doppelstückfass aus heimischer Spessart-Eiche. Luckerts arbeiten hier mit konsequenter Entblätterung im Weinberg, dass die Trauben viel Sonne bekommen und keine zu „grüne“ Sauvignon Aromatik entsteht. Entsprechend ausgewogen und zart aromatisch präsentiert sich die Nase. Aus dem Glas weht ein Hauch Limettenfrische, etwas Grapefruit, feine Kräuternoten, ein bisschen Hefe. Keine zu grasigen oder extrem tropischen Aromen, sondern ein sehr filigraner, eleganter Sauvignon, der eher an die französische Interpretation dieser Rebsorte denken lässt als an Neuseeland und dergleichen. Kühle, sublime Frucht mit heller Mirabelle, Mandarine, Litschi und ein klitzekleiner Touch Stachelbeere. Sehr aromatischer, feinfruchtiger Mund, etwas expressiver und krachender als die letzten Jahre. So köstlich exotisch und gelbfruchtig war der Sauvignon von Luckerts selten, macht richtig Dampf, bleibt aber der Luckert’schen Eleganz treu. Wie immer leicht cremig und überhaupt nicht bissig, das passt wunderbar zusammen. So, dass man hiervon auch mal mehr als ein Glas trinken kann ohne vom Sauvignon-Aroma erschlagen oder angestrengt zu werden. Understatement-Sauvignon im Luckert-Style, der ein Essen wie ein gutes Gespräch dezent begleitet.

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Mein Winzer

Zehnthof Luckert

Das Weingut Luckert ist ein echtes Familienunternehmen. Aktuell wird es von Ulrich, Wolfgang und Sohn Philipp Luckert und deren Familien geleitet. Ulrich hat beim Fürstlich Castell’schen Domänenamt gelernt, Wolfgang beim Würzburger Bürgerspital, Philipp bei Fürst in Bürgstadt.

Sulzfelder Sauvignon Blanc Ortswein 2024