Lobenberg: Das war 2022 ein Erstlingswerk bei May! In den Kniebrecher gehen die allerbesten Trauben ihrer beiden Top-Lagen, Himmelspfad und Rothlauf, ein. Separat im kleinen Holz ausgebaut, um auf die GG-Qualität nochmal einen draufzusetzen. Es gibt nur zwei Barriques von diesem raren Elixier! Auch der Ausbau ist auf 18 Monate verlängert, er kommt also auch erst im zweiten Jahr nach der Ernte. Der 2023er wurde im März 2025 abgefüllt. Es ist der einzige Silvaner unter Kork bei May, auch weil er vom Sauerstoffaustausch profitiert. Ein hochfeiner Duft, der Familie Mays Expertise im Holzausbau zeigt, so fein verwoben und elegant eingesetzt, viel Kalkstaub in Nase und Mund, darunter ein solch hochverdichteter und kanalisierter Fruchtkern, dass ich ihn kaum entschlüsseln kann. Irre konzentriert, dabei so energetisch und druckvoll salzig, dass er nie schwer wirkt. Der Kniebrecher steht wie ein Fels im Mund, kalkig, stoffig, mit intensivem grünlichem Kräutertouch, ein bisschen Tondonia Blanco in der Aromatik. Diese Größe erreichen nur ganz wenige Silvaner auf der Welt, das ist klar. Der Wein boxt in der selben Klasse wie der Creutz von Luckert. Und er ist trotz oder, besser gesagt, gerade wegen seines längeren Ausbaus noch so unglaublich jung. Wenn dieser Kniebrecher mal in der richtigen Reife ist, kann er mühelos neben den großen Weißweinen der Welt stehen. 2023 ist mega für Silvaner, gefällt mir noch besser als 2022.