Lobenberg: Seit Richard Grosche mit an Board ist bei Wegeler hat sich der Stil des Hauses zum positiven verändert – 2021 war der erste Jahrgang bei dem das dann auch direkt deutlich wurde und seitdem ist nochmal viel passiert. Es geht schon ein klein wenig in die alte buhl’sche Stilistik unter Grosche-Kauffmann, also trockener, schlanker, präziser und lägerer Hefekontakt ohne Schwefel. Es ist schon im ersten Jahr ein klarer Stilwandel zu erschmecken und auch höhere Präzision und zugleich etwas mehr Laissez-faire. Das ist schon erstaunlich. Die berühmteste Lage der Mosel, direkt oberhalb von Bernkastel gelegen. Brutal steil und karg, Schiefer pur. Alles Einzelpfahl. Von Lieser, Thanisch über Molitor tummeln sich hier einige der Stars der Mosel. Wegeler hat – im Gegensatz zu den gepachteten Flächen von Molitor und Lieser – allerdings schon lange einen ausgedehnten Besitz an besten Parzellen hier, zudem den historischen Doktorkeller direkt unter dem Berg. Der Doctor strahlt von allen Mosel GGs die größte Ruhe aus, hat eine sehr zurückgenommene, hochfeine Frucht, nasses Gestein, Quittenzeste, Wermut. Das ist so immens konzentriert und kraftvoll, dass sich die Nackenhaare aufstellen. Schiefer-Puristik par excellence, das ist großer, mutiger Stoff aus dem Hause Wegeler und ganz klar die Entwicklung weg vom Mainstream. Der Weinberg gibt das locker her. Doctor eben. Immer ein monumentaler Wein!