Lobenberg: Das Terroir des Rhini – seit dem Jahrgang 2021 aus rechtlichen gründen nur noch »RH« – unterscheidet sich deutlich von allen anderen Untergründen bei Hanspeter Ziereisen - hier gibt es eben nicht nur reinen Jurakalkstein wie sonst, sondern Kalkstein mit Lehm-Löss-Auflage und dazu extrem durchzogen von Eisen. Das Ganze auf 300 Höhenmetern. Die Klone sind zur Hälfte Burgunderklone und zur Hälfte badische Klone, gepflanzt von 1988 bis 2000. Etwa 40% Ganztrauben in 2022. Der Rhini ist in der Serie meist der wildeste Wein. Schon in der Nase schlägt das Terroir mit diesem hohen Eisenanteil durch, das gibt etwas Blut, Holunder, Eukalyptus, auch helle Lakritze. Viel Druck und Zug und trotzdem unendliche Feinheit, aber dunklere Aromatik gesellt sich zur Kirschfrucht, Waldbeeren, Schwarzkirsche, Rauch. Diese schöne Holunder- und Maulbeernote zieht sich unendlich lang, steinig, würzig, Thymian, Veilchen, alles sehr dunkel, aber unendlich elegant. Hinzu kommen auch grünlichere Noten als bei allen anderen Pinots, obwohl der Rappenanteil hier identisch ist. Das ist im Stil eines stylischen Vosne-Romanée und dennoch im Tannin und im Druck massiver als einiges, was man aus dem Burgund kennt. Aber mit enormem Schliff im Tannin, immenser Salzspur am Gaumen und großer Saftigkeit, Sauerkirsche, Schattenmorelle, große Länge. Mit fester Struktur, zupackender Tanninstruktur mit süßer, dunkler Frucht im Nachhall. Ein wunderbarer, geschliffener Pinot Noir mit muskulöser aber seidiger Tanninstruktur, mit hoher Mineralität und langem Nachhall. Rhini ist einfach immer eine Bank!