Lobenberg: Der legendäre Kellermeister von Jadot, Frederic Barnier, baut sehr klassisch aus. Ein Drittel neues Holz, ein Drittel einjähriges, ein Drittel zweijähriges. Nahezu immer zu 100 Prozent entrappt. Einjähriger, kühler Ausbau in den Kellern von Jadot. Die Nase ist so typisch Gevrey, in hochkonzentrierter Form. Die Bündelung der Gemeinde in einem Wein, in seiner allerfeinsten Form. Wie 2022 ist 2023 auch ein Jahr der Opulenz in den Chambertin-Lagen, das war bei Trapet auch schon so. Es ist reich und mediterran, cremig und süß. Die Tannine sind so butterzart, aber in Wagenladungen vorhanden. Immer neue Wellen von Kalkstein und Tannin rollen heran. Dunkelrote, saftige Frucht, Cassisstrauch, Unterholz, etwas Tabak, Holunderbeere. Total reif und poliert, ein Wein zum Träumen, weil er sich in all seiner Größe im Grunde so easy trinkt, weil er sich eigentlich jedem erschließt in seiner Gourmandise und seinem Charme. Ja, ein großer Wein, aber einer für die Freunde, der jeden abholt und mitnimmt. Nicht so freakig und rassig wie 2021, einfach nur schön, reif, üppig, weich und irre laaaaang dabei. Eine Köstlichkeit sondergleichen. Er ist noch geschmeidiger, noch schicker als 2022, er wird auch ein paar Jahre früher zugänglich sein. Wie eine etwas hellere, feinere Version von 2018. Wer diesen Wein nicht mag, der kann das Burgund kaum lieben. Das ist nicht vergleichbar, das ist einfach Weltklasse in zarter Intensität.