Lobenberg: Je nachdem wie man es sehen möchte, ist die Reserve quasi eine »Turboversion« des Blaufränkisch Burgenland oder der kleine Bruder des Lutzmannsburgers. Hier fließt jedenfalls ein beachtlicher Anteil von alten Reben hinein, teils eine Vorselektion aus dem großen Flaggschiff Lutzmannsburg Alte Reben, der mit dem 21er Jahrgang definitiv den Vogel abgeschossen hat. Die Reserve hat nicht die Schwärze der alten Reben, wirkt insgesamt heller, sehr ätherisch und kühl. Helles Gesteinsmehl, rote Kirsche, Himbeere, Noten von Johannisbeere und Walderdbeeren. Dazu kommen auch leicht zitrische Anklänge von Orangenschale und erdige Noten. Umrahmt von Pfeffer und feiner Zimt- und Nelkenwürze. Im Mund dann ultrazart und fein, geschliffene und klare Noten von saftiger, süßer Schwarzkirsche mit rötlichen Säurespitzen. Seidig-floral auf der Zunge mit Veilchen und wieder Himbeere. Die leichte Salznote, geschliffener Gerbstoff und die feine Säureader geben dem Wein richtig Zug und Struktur, bringen ihn weiter über das Finish hinaus. Schöner Nachhall, der die Aromen noch mal wieder resümiert. Hat erwiesenermaßen sehr gutes Lagerpotential, macht aber auch jetzt schon enorm viel Spaß. Feinster Terroir-Blaufränkisch von Großmeister Roland Velich. 95/100