Lobenberg: Die Weinbergsbearbeitung geschieht biologisch-organisch, ohne Zertifizierung. Das Weingut vergärt ausschließlich spontan mit natürlichen Hefen. Die Weine werden sofort nach der alkoholischen Vergärung, die komplett ohne Maischestandzeit und ohne Schalenkontakt erfolgt, in Barriques überführt, in denen dann die malolaktische Gärung stattfindet. Die Village und 1er Crus werden zu einem geringen Teil im neuen Holz auf der Feinhefe ausgebaut, manchmal findet eine Batonnage statt. Das ist eine Quasi-Monopol-Lage (99 Prozent Besitzanteil) von Marc Morey, die biodynamisch bewirtschaftet wird. 2023 ist ein bisschen eine reifere Version des charmanten 2012 oder des fruchtstarken 2017, nur etwas weniger konzentriert, feiner, geschmeidiger schon in der Jugend. Wenn man En Virondot im Glas hat, ist es immer ein Sprung von allen anderen Weinen davor. Dieses Kristallklare, die hohe Spannung, die karge Steinigkeit und der Fokus auf Zitrusfrucht in seiner puristischsten Form ist einfach einzigartig hier in der Domaine. Es ist die noch kühlere Fortsetzung des 1er Cru Vergers. In der Nase fast keine Frucht, nur etwas Gesteinsmehl, weiße Blüten. En Virondot fühlt sich immer an wie ein kühler Abwind, der direkt vom Berg hinab ins Glas geweht ist. Die totale Harmonie in dieser etwas charmanteren Cremigkeit des Jahrgangs. Er ist nicht so extrem drahtig wie manchmal, sondern zeigt viel Finesse und Charme im Mund. Weniger brutal als 2021, dafür viel zugänglicher. 2023 Virondot streichelt die Nase und den Gaumen.