Chateau de Saint Cosme: Saint Joseph 2023

Chateau de Saint Cosme: Saint Joseph 2023

2
Serine 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2054
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
pikant & würzig
saftig
3
Lobenberg: 94/100
Jeb Dunnuck: 90–92/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saint Joseph 2023

94
/100

Lobenberg: Wir sind hier aromatisch auf einer Zeitreise in die 80er und 90er Jahre. Die Stilistik der Nordrhône Weine von Saint Cosme ist hier klar wiederzuerkennen. Das Profil ist kirschig, graphitig, floral, mit sehr viel Veilchen. Dazu weißer Pfeffer, Eukalyptus und ganz zarter Balsam. Alles hat Zug und Spannung, ist harmonisch. Trotz des warmen Jahrgangs 2023 sind wir hier auf der glockenklaren, kühlen Seite. Im Mund erneut Sauerkirsche und Pfeffer. Dazu eine ungewöhnlich helle Aromatik mit Pfirsich, Mango und Hagebutte. Die ultrafeinen Tannine tragen den Wein, heben ihn an. Tänzelnd, fast leicht und ungeheuer trinkig! Die Frische ist wunderbar eingebunden, alles ist harmonisch und von toller Charmanz. In diesem warmen Jahr 2023 ist der Saint Joseph als der leichteste Wein hervorgegangen und genau in dieser Position zeigt sich von einer seiner schönsten Seiten.

Jahrgangsbericht

Jahrgang 2023 Rhone: Ein Jahrgang auf Messers Schneide! Es brauchte nur ein paar Tage, die das Jahr zwischen einem »Grand Millésime« und einem »Millésime complexe« schwanken ließen. Der letztlich doch noch "klassische" Winter, der von einer ziemlich strengen Kälte geprägt war, verhinderte zum Glück den zu frühen Austrieb und damit jedes Risiko von Frühjahrsfrösten. Der folgende Vegetationszyklus brachte regelmäßige und glücklicherweise reichliche Regenfälle. Daraus resultierende Pilz-Krankheiten setzen die Winzer aber unter Druck! Die Erfahrung des Jahrgangs 2018 mit starkem Mehltau, der den Winzern noch leidvoll gut in Erinnerung ist, sorgte jedoch dafür, dass dieser Pilz-Druck bei den besten Winzern mit Erfahrung und viel Arbeit eingegrenzt werden konnte. Diese Winzer gingen somit gelassen und mit guten Wasserreserven in die Sommersaison, eine qualitativ schöne und große Ernte stand in Aussicht. Außerdem, und das ist selten, beglückte der Sommer die Winzer nochmal mit einigen milden Regenfällen. Am 15. August waren die Weinberge der Rhône gesund und grün. Die Winzer rieben sich die Hände, denn alles deutete auf einen »Grand Millésime« hin. Leider hat Mutter Natur, wie so oft in den letzten Jahren, in einigen Teilbereichen 2023 doch noch anders entschieden. Für einige Tage wurden die Weinberge der Rhône von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. Die Trauben auf jungen Rebstöcken und jungen Terroirs hatten kaum eine Chance. Der totale Stillstand im Weinberg. Nur die wirklich alten Vieilles Vignes mit geringen Erträgen, dazu auf geschützten und alten Terroirs, fanden die Widerstandsfähigkeit, um ihre Trauben weiter zur optimalen Reife zu bringen. Die Katastrophe wurde somit nur in Teilen abgewendet, nur sehr alte Reben auf Top-Terroirs brachten grandiose Ergebnisse, aber in Summe über alle jüngeren Weinberge sind die Qualitäten wirklich mehr als heterogen, selbst in den arrivierten und besten Weinkellern... Eine grandiose, sehr spitze Spitze der Pyramide und darunter viel Durchwachsenes. Wieder einmal hat die akribische Selektionsarbeit im Weinberg ihren Sinn erfüllt! Die südliche Rhône: Paradoxerweise zeigen die Weißweine viel Lebendigkeit, Frische und aromatisch-mineralische Ausgewogenheit. Die Gaumen sind strahlend und harmonisch. Unerwartet und großartig. - Die Qualitäten bei den Rotweinen sind dagegen von Rebsorte zu Rebsorte sehr unterschiedlich. Entgegen allen Erwartungen kommen die Syrahs mit moderater Frucht erstaunlich gut weg. Die Weine aus sehr alten “Vieux Grenache” sind wunderbar rassig und von sehr großer Präzision, ein großes Jahr für sehr alte Reben. Junge Grenache aber litten sehr. Die nördliche Rhône: Hier gibt es weiß eine gewisse Ähnlichkeit mit den so herrlichen südlichen Weißweinen, wobei die Dichte sogar etwas ausgeprägter ist, superbe Ergebnisse... Die Qualitäten bei den Rotweinen variieren jedoch von einer Appellation zur anderen und sogar innerhalb der Appellation, abhängig eben vom Rebalter und vom Terroir. Ein Jahrgang, der uns bei den wenigen richtig gelungenen und großen Weinen in der Spitze, aber eben nur da, enorm an den Superjahrgang 2016 denken lässt. Und für den Norden des Nordens gilt »Spéciale!«: Saint Joseph, Condrieu and Cote Rôtie zeigen einige Jahrhundertweine.

90–92
/100

Jeb Dunnuck über: Saint Joseph

-- Jeb Dunnuck: The 2023 Saint Joseph reveals beautiful liquid violets, pepper, and darker blue fruits, with a focused, medium-bodied style on the palate. It has good concentration, integrated acidity, and polished tannins, with an undeniable sense of minerality on the finish.

Mein Winzer

Chateau de Saint Cosme

Gigondas ist zusammen mit der Appellation Chateauneuf-du-Pape sicherlich die spannendste und innovativste Region der Rhone und der junge Louis Barruol von Chateau de Saint Cosme gehört nicht nur laut Robert Parker zusammen mit Santa Duc und Bouissiere zur Creme de la Creme der Appellation.

Saint Joseph 2023