Lobenberg: Die Trauben werden direkt in die Presse gegeben und mazerieren dort für 24 bis 30 Stunden, dort findet teils eine leichte Angärung statt, dann wird direkt abgepresst und in die Fässer geleitet. Abgesehen von der Mazeration ist das also gemacht wie ein Weißwein. Cedre hat diese Idee schon seit fast 30 Jahren gehabt, nun hat er die perfekten Trauben und den Elan gehabt, es endlich umzusetzen. Die ersten Jahrgänge dieses raren Stoffs wurden zu 100 Prozent in Frankreich verkauft, der erste Jahrgang war an einem Tag komplett verkauft. Vor allem Sommeliers sind verrückt nach diesem Spezial-Cedre, der geschmacklich irgendwo zwischen sehr intensivem Rosé wie Tavel und einem leichtfüßigen Oldschool-Claret aus dem Medoc wie früher liegt. Ein ganz eigener Weinstil, kein Rotwein, kein Weißwein, kein Rosé, aber gewissermaßen eine Verbindung aus allen Dreien. Die Nase ist schwebend und filigran, zeigt etwas Zedernduft, frische Kirsche, Grapefruit und schwarzen Tee. Das Ganze ist eine so feine Komposition, so zart und im besten Sinne süffig. Sauerkirsche, Lorbeer, Herzkirsche, Cranberry, süße Minze, Schwarztee und Nelkenpfeffer. Im Mund kommt viel Blutorange hinzu, fast wie ein Trousseau oder Bastardo aus dem Jura bzw. Nordspanien. Ein so kühler und feiner Bergwein aus dem tiefsten Süden Frankreichs – von diesem Weingut wird man noch immer überrascht. Es ist DIE klare Nummer eins im Cahors und doch so weit vom Stillstand entfernt. Leicht gekühlt bei 13 Grad ist das ein genialer Wein von Sommer bis Winter.