Lobenberg: Die Hälfte der Ernte wird direkt gepresst, die andere bekommt 24 Stunden kühlgestellten Schalenkontakt. Um den Charakter der Savagnin-Traube bestmöglich zu wahren wird der Wein nur in 500-Liter-Fässern und großen Fudern ausgebaut. Kein neues Holz, finale Assemblage im Stahltank, um eine homogene Qualität zu erreichen. Der Savagnin Ouillé ist reduktiv ausgebaut, nicht oxidativ. Das macht ihn für unseren deutschen Gaumen deutlich verständlicher. Schöne helle Grapefruit in der Nase, frische und getrocknete Ananas, auch Birne, viel helle, exotische Frucht. Unterlegt von leichter Meeresbrise. Der Savagnin liegt länger als die Chardonnays und die Rotweine im Fass, wird meist als letztes abgefüllt. Im Mund kommt die immense Salzigkeit, kommt Kraft, weiße Johannisbeere, Zitronen- und Apfelschale, sehr griffig mit feinen, intensiven Tanninen. Mittig über die Zunge laufende Säurespur an der sich alles fein aufreiht seitlich. Für einen Savagnin ist der Wein dieses Jahr – aber auch bedingt durch den sehr reduktiven Ausbau – durchaus fruchtexpressiv mit dieser exotischen Ananas, es ist nicht wild und würzig wie Savagnin aus sein kann. Eher präzise und klar auf der Frucht laufend. Ein eleganter Jahrgang für Savagnin, aber dennoch reich und expressiv in seiner Aromatik. 93+/100