Le Clos du Caillou: Chateauneuf du Pape La Reserve 2022

Le Clos du Caillou: Chateauneuf du Pape La Reserve 2022

BIO

Zum Winzer

100
100
2
Grenache 60%, Mourvedre 40%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2030–2052
Verpackt in: 6er
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 100/100
Parker: 98–100/100
Jeb Dunnuck: 97–99/100
Decanter: 97/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape La Reserve 2022

100
/100

Lobenberg: Auf Clos du Caillou wird biodynamisch gearbeitet. La Réserve besteht 2021 aus 60 Prozent uralter Grenache und 40 Prozent Mourvèdre, alles komplett entrappt. Dieser Plot der ältesten Reben wird auf Caillou als letztes geerntet, Grenache und Mourvèdre werden für diesen Wein zusammen vergoren. Die Grenache wächst auf sandigen Böden, die für elegante Weine stehen. Natürliche Hefen. Ausbau der Mourvèdre in einem neuen Stockinger-Halbstück und in kleinen gebrauchten Barriques. Die Grenache wird in gebrauchten 600-Liter-Fässern ausgebaut. Der Einfluss von neuem Holz ist also im Réserve klar größer als im Quartz. Du Cuvée Réserve ist immer die würzigere, dunklere, druckvollere im Vergleich zu Les Quartz, der häufig Finesse pur ist. La Réserve erinnert mit dem hohen Anteil Mourvèdre an Beaucastel. Von Januar bis August nahezu kein Regen, ein irres Jahr. Mitte August kam dann ein Hagelsturm, der auch den wichtigen Regen gebracht hat, aber natürlich auch Schäden verursacht. Bei Clos du Caillou waren es aber nur 20 Prozent, nicht wie bei z.B. Vieux Telegraph, die fast 100 Prozent verloren haben. Die Befürchtungen waren, dass es wie 2003 wird, aber das ist absolut nicht der Fall. Die Weine sind sehr gut balanciert, fruchtstark klar, aber wunderbar frisch und saftig. Ausbau in Demi-muid-Fässern von 600 Litern, wenige davon sind jährlich neu, also ein ganz kleiner Anteil Neuholz ist hier immer mit drin. Dieser Réserve von Caillou ist in etwa auf dem Level von Clos des Papes und hat durchaus Ähnlichkeiten in dieser extrem würzigen, dichten Fruchtwolke, die üppig und zugleich total fein ist. Nicht süß, aber schiebend, reich und dicht. Ein Naturwein, ein an Pontet-Canet aus Pauillac erinnernder Duft mit diesem unglaublich dichten, reichen Schub. Er hat etwas Blutiges in 2022, obwohl hier ja kein Syrah drin ist. Erinnert auch an Eisen. In den superheißen Jahren ist die Mourvèdre die Rettung, denn sie behält die kühle Struktur und zieht das Ganze schön zusammen. Konzentriert und megastrukturiert zwar, aber sooo fein. Die Lage ist Guigasse und das angrenzende Pignan, also Sandterroir pur, benachbart Rayas. Und diese Eleganz im Kern, bleibt auch in so einem extremen Jahr durchaus ganz klar erkennbar. Wir haben diese wahnsinnige Mineralität, eine Pikanz aus dem Salz, die bei weitem über jeden anderen Châteauneuf hier in der Domaine hinausgeht. 2022 ist schon eine sehr faszinierende Mischung aus kühler, eisenartiger Graphit-Mineralität, superkonzentrierter, wollüstig-reicher schwarzer Beerenfrucht und gewaltig viel Tannin, das aber in dieser Feinheit und Fruchtstärke gar nicht so sehr zu spüren ist aktuell. Die Balance ist extraterrestrisch. Hochkonzentrierte Feinheit in ihrer animierendsten Form. Das vermählt sich im Mund zu einem grandiosen Genuss auf einem dichten, reichen Samtteppich. Noch zwei Minuten später steht der Wein im Mund, die Papillen sind belegt. Alles vibriert vor Trinkfreude! 2022 ist eine der beeindruckendsten La Reserve ever, spielt ganz oben mit in seiner köstlichen Üppigkeit mit großer Eleganz. Wir sind mehr auf der Frucht als das strukturierte 2019, bei gleich viel Tannin, ein bisschen ähnelt es 2020, ist aber noch intensiver, noch dramatischer und vor allem noch hedonistischer in seinem wahnsinnigen Schmelz und der kristallinen Mineralität darunter. 100/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

98–100
/100

Parker über: Chateauneuf du Pape La Reserve

-- Parker: A candidate for perfection, the 2022 Chateauneuf du Pape La Reserve is a blend of 60% Grenache and 40% Mourvèdre from sandy parcels in Guigasse and Pignan. Alluring scents of crushed stone, floral elements and almost truffle-like complexities accent black cherries and plums on the nose, while the wine is full-bodied and expansive in the mouth yet manages to do that without seeming heavy or overly rich, and the silky finish is near-endless, reverberating with notes of dark fruit and licorice. 98-100/100

97–99
/100

Jeb Dunnuck über: Chateauneuf du Pape La Reserve

-- Jeb Dunnuck: Lastly, the 2022 Châteauneuf Du Pape La Reserve is based on 60% Grenache and 40% Syrah brought up in demi-muids (no amphora). Incredible aromatics of red, blue, and black fruits, savory flowers, leather, and some smoky, meaty notes all define the bouquet, and it hits the palate with a flawless mouthfeel, perfectly integrated tannins, no hard edges, and a great, great finish. 97-99/100

97
/100

Decanter über: Chateauneuf du Pape La Reserve

-- Decanter: Very full but not overly bulbous, with a big tannic base from the ripe Mourvèdre. Powerful, this has serious impact and intensity, it's long and undulating with a firm, dry finish. Really impressive and silky, with great detail of tannin and tangy raspberry acidity. Excellent. Resonant. Grown on sandy soils of lieux-dits La Guigasse and Pignan sud; matured mostly in demi-muids and some clay amphora. Just 3,400 bottles produced. 97/100

Mein Winzer

Le Clos du Caillou

Sylvie Vacherons sieben Hektar umfassende Weinberge liegen im nordöstlichen Teil der Appellation und grenzen an Beaucastel. Die Weinberge werden biologisch organisch bearbeitet (seit 2010 zertifiziert) und sind überwiegend in der Umstellung zur Biodynamie.

Chateauneuf du Pape La Reserve 2022