Grauburgunder Achkarrer Schlossberg Großes Gewächs 2021

Franz Keller: Grauburgunder Achkarrer Schlossberg Großes Gewächs 2021

VDP

Zum Winzer

95–96
100
2
Grauburgunder 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2041
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
mineralisch
3
Lobenberg: 95–96/100
Vinum: 94/100
Suckling: 93/100
Parker: 93/100
6
Deutschland, Baden
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Grauburgunder Achkarrer Schlossberg Großes Gewächs 2021

95–96
/100

Lobenberg: Der Schlossberg wächst komplett auf Vulkangestein. Nur die kargsten Parzellen. Das Gestein heißt Tephrit und enthält deutlich mehr Eisen. Der Wein wird in zwei 2000 Liter-Fässern ausgebaut. Der Schlossberg hat immer den höchsten Wiedererkennungswert im Keller, laut Friedrich Keller ist es der am einfachsten blind zu verortende Wein, weil der Schlossberg an sich so einen enorm intensiven Lagenausdruck hat. Die Nase zeigt einen eleganten, hellen Fruchtausdruck, weißen Pfeffer, Graphit, Bleistiftabrieb, karg und steinig wie der Boden dieser Lage eben ist. Der Mund ist rassig und sehr straight, das hohe Spannungsfeld aus dunkler Vulkanmineralität und kristalliner Frucht ist irre! Die Spannung und Präzision in 2021 sind berauschend, betörend. Das hat eine Wucht aus konzentrierter Mineralität, das kann ich gar nicht fassen wie zupackend dieser Grauburgunder ist. Wow, was für ein Geschoss! Blind könnte man das für einen Chardonnay halten. Aber hier zeigt sich eben, was die Franzosen schon lange wissen: bei sehr speziellen, charaktervollen Weinbergen geht die Lage über die Rebsorte, die dann schlussendlich nur noch zum Werkzeug für den Boden degradiert wird. Toller Stoff, so spannend geht Grauburgunder! 95-96/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

94
/100

Vinum über: Grauburgunder Achkarrer Schlossberg Großes Gewächs

-- Vinum: Hochfeine Nase, sehr zurückhaltend mit etwas rauchigen Noten, gerösteten Haselnüssen, dezente Frucht, noch verschlossen. Am Gaumen dezente Aprikose, ein Hauch Bergkräuter, viel Mineralität, unglaublich lang und dicht, kaum Frucht, viel Struktur, noch sehr jugendlich und verschlossen, aber die Ansätze sind äußerst vielversprechend! 94/100

93
/100

Suckling über: Grauburgunder Achkarrer Schlossberg Großes Gewächs

-- Suckling: Quite tight and crisp for an ambitious dry pinot gris, this is a compact and crisp medium- to full-bodied wine with unusually bright acidity for the grape variety. Long and compact finish that’s delicately smoky with an impressive lemony freshness. Drink or hold. 93/100

93
/100

Parker über: Grauburgunder Achkarrer Schlossberg Großes Gewächs

-- Parker: Friedrich Keller's 2021 Achkarren Schlossberg Grauburgunder GG Combines yeasty notes with ripe, elegant fruit on the nose and is full-bodied and very creamy on the palate yet also elegant and vital, with plenty of salt and fine phenolics as well as well-structured length. It needs time. Tasted in Wiesbaden at the Vorpremiere VDP.Grosses Gewächs in August 2023. 93/100

Mein Winzer

Franz Keller

Franz Keller – ein legendärer Name, der gleichermaßen die deutsche Weinszene sowie die Spitzengastronomie geprägt hat wie vielleicht sonst kein anderer. Heute wird das Weingut gemeinsam von Fritz Keller und Sohn Friedrich geführt und zählt zur Elite der deutschen Burgundererzeuger.

Grauburgunder Achkarrer Schlossberg Großes Gewächs 2021