Saint Joseph Le Clos 2022

Chapoutier: Saint Joseph Le Clos 2022

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

97–99
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2030–2053
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
pikant & würzig
saftig
3
Lobenberg: 97–99/100
Jeb Dunnuck: 94–96+/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saint Joseph Le Clos 2022

97–99
/100

Lobenberg: Le Clos wirkt ganz anders als der Les Granits. Es erstaunt mich, dass Maxime Chapoutier ihn nach dem Les Granits eingießt, weil der Wein deutlich feiner ist, noch mehr in der roten Frucht. Satte, konzentrierte rote Kirsche und Sauerkirsche. Cool-Climate-Stil. Orangenzesten und der Geruch des Sommerregens in einem wirklich kühlen und gleichzeitig hochkonzentrierten, rotfruchtigen Saint-Joseph. Langsam kommen satte Lakritze und etwas Cassis dahinter. Der Wein ist unglaublich dicht im Mund. Es zieht sich alles zusammen, er ist noch sehr verschlossen. Konzentrierte rote Kirsche und Sauerkirsche. Vor langer, langer Zeit waren Hermitage und Saint-Joseph ein Berg – die Rhône hat sich über Millionen von Jahren hinweg ihren Weg durchgebohrt. Deswegen sagen die besten Winzer in Saint-Joseph, dass die Appellation locker mit Hermitage mithalten kann. Aber der Charakter ist heute völlig anders, wie ich finde. Wir sind auf dem etwas höheren Level, aber wir haben in Saint-Joseph eindeutig mehr rote Frucht, mehr Länge und Finesse. Extrem schicker Wein, nicht dramatisch besser als Les Granits, aber in der roten Frucht eindeutig anders. 97-99/100 *** Die ersten Reben im Lieu-dit Le Clos sind erst Anfang des Jahrtausends gepflanzt worden, sie sind also rund 20 Jahre alt. Es ist ein Mehrgenerationenprojekt, denn Chapoutier setzt noch weiter Reben, um die Pflanzdichte zu erhöhen. Zusammen mit dem Lieu-dit Saint-Joseph ist das die beste Lage der Appellation. Die Weine aus den beiden Lagen können immer mit Hermitage mithalten.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

94–96+
/100

Jeb Dunnuck über: Saint Joseph Le Clos

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Saint Joseph Le Clos is a step up (at least at this young stage) and comes from a cooler, east-facing parcel in the southern part of the appellation. Mostly destemmed (85%) and still resting in 20% new French oak, it has pure cassis and black raspberry fruit interwoven with floral, smoky, meaty nuances. I love its tannins, it's medium to full-bodied, and it has an almost Côte Rôtie-like sense of finesse and elegance. It’s going to need bottle age, but is going to be an undeniably brilliant Saint Joseph. 94-96+/100

Mein Winzer

Chapoutier

Seit der Gründung im Jahre 1808 hat jede Generation aus dem Hause Chapoutier auf eigene Weise dazu beigetragen, ihre Weine zu weltweiten Spitzenprodukten zu entwickeln. Das größte bisheriges Wagnis war die komplette Umstellung der Produktion der Einzellagen auf biodynamischen Weinanbau. Hier wacht...

Saint Joseph Le Clos 2022