Lobenberg: Die nur 4 Hektar kleine Domaine hat drei legendäre Cuvées. Améthyste, Maestria und die rare La Péroline. Diese Côte-Rôties sind allesamt urhandwerkliche und traditionelle Cuvées im Format einer Domaine Jamet aus Ampuis. Bio im Weinberg, Handarbeit, Ganztraubenmaische. Spontane Vergärung in Edelstahl mit Überschwallen, kein Unterstoßen, also sehr soft. Das Ganze bleibt ungefähr 3 Wochen auf der Maische. Améthyste ist die Basis aus dem Herzen der Côte-Rôtie. 100 Prozent Syrah in der Urform Serine, kleine Beeren mit dicker Haut, die mehr Würznoten entwickeln. In Demi-Muids von 600 Litern ausgebaut, rund 20 Prozent neues Holz. Der Wein ist gekennzeichnet von einer tragenden Frische, die in kargen Jahren in der Jugend abweisend daherkommt. 2021 war ein unheimlich kühles Jahr, deshalb wurden die Syrahs auch erst Ende September geerntet. 2021 ist für die Levets auf einer Höhe mit 2016. Ein sehr klassisches Jahr mit sehr viel Eleganz und feinen Tanninen, ein großes Jahr. Die Nase ist total straff, man erkennt direkt das kühle Jahr. Sehr oldschool, klassisch. Die Frucht ist reif, aber springt nicht aus dem Glas. Sauerkirsche, Graphit und Thymian. Es ist nichts gekochtes dabei, alles ist auf Zug. Veilchen, Maulbeere und etwas Kakao. Auf keinen Fall so opulent wie 2020, sondern viel eher auf einer zarten, frischen und eleganten Seite. Im Mund von totaler Eleganz gezeichnet. Mit Sauerkirsche und Zitronenthymian. Die Zungenränder werden von einer dunklen Salzigkeit förmlich zusammen gerollt. Die ganze Faszination des Côte Rotie zeigt sich in 2021von seiner schlanksten Seite. Von seiner traditionellsten Seite vielleicht auch. Die Tannine sind präzise, total geschliffen und zart. Die zarten, spielerischen Aromen lassen fast an einen Burgunder erinnern und bleiben für Minuten im Mund. Ein Côte Rotie für Finessetrinker!