Cotes du Rhone Blanc Nobles Origines 2022

Michel Tardieu - Chateauneuf du Pape: Cotes du Rhone Blanc Nobles Origines 2022

2
Viognier 30%, Clairette Blanche 20%, Grenache blanc 20%, Marsanne 15%, Roussanne 15%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2047
Verpackt in: 12er
9
voll & rund
niedrige Säure
3
Lobenberg: 95/100
Jeb Dunnuck: 91/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Blanc Nobles Origines 2022

95
/100

Lobenberg: 2022 war eines der heißesten und trockensten Jahren in der jüngeren Geschichte. Aber wie beim Becs Fins spürt man hier keinerlei Hitze oder verkochte Frucht. Unglaublich wie frisch und beinahe zart der Wein aus dem Glas kommt. Wir haben hellgelben Pfirsich, weißfleischige Birne, aber elegant und geschliffen, dazu Anis und Frühlingsblumen. Im Mund kommt ein unglaublicher Fokus, ein Geradeauslauf in heller Frucht, den man so selbst bei der Frische der Nase nur erahnen konnte. Cremig-dicht und anschmiegsam in der Textur ist er dennoch, die Birne schmilzt auf der Zunge, etwas Limettenabrieb, Litschi und Melone kommen hinzu. Wow, was für ein gewaltiger Druck ganz ohne Schwere oder Wucht. Es bleibt ein blumig-verspielter Wein, auch wenn er schon ziemlich anschiebt und mit seiner Litschi-Anisnote ewig im Mund stehenbleibt. Salz und Muschelschalen, fast an Kalkstein erinnernd. Hohe Intensität am Gaumen. Allen Raum einnehmend und doch gar nicht fett. Das Holz ist komplett weggeatmet durch die geniale Frische. Der Wein steht eindrucksvoll und doch elegant im Mund, ein toller Erfolg! 95/100 *** Die ausschließlich alten Reben (60-70 Jahre alt) dieses Weins wachsen zu 1/4 an der Nordrhone und zu 3/4 im Süden. 30% Viognier, 30% Grenache blanc, 20% Clairette und je 15% Marsanne und Roussanne. Alles nach Ganztraubenpressung und kurzem Maischekontakt der Schalen im neuen und gebrauchten Barrique vergoren mit 6 monatigem Ausbau auf der Feinhefe. Keine Batonage, nicht filtriert und nicht geschönt. 49er Diam-Kork und nur 13,5% Alkohol.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

91
/100

Jeb Dunnuck über: Cotes du Rhone Blanc Nobles Origines

-- Jeb Dunnuck: Ripe citrus, tangerines, white flowers, and beautifully integrated oak all define the 2022 Côtes Du Rhône Nobles Origines Blanc, a bright, medium-bodied, layered white that shines on all accounts. I'd be thrilled to drink a bottle over the coming couple of years. 91/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Chateauneuf du Pape

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Cotes du Rhone Blanc Nobles Origines 2022