Cotes du Rhone Rouge Nobles Origines 2022

Michel Tardieu - Chateauneuf du Pape: Cotes du Rhone Rouge Nobles Origines 2022

Zum Winzer

94–95+
100
2
Grenache 70%, Syrah 20%, Mourvedre 10%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2051
Verpackt in: 12er
9
strukturiert
pikant & würzig
fruchtbetont
3
Lobenberg: 94–95+/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Rouge Nobles Origines 2022

94–95+
/100

Lobenberg: Der Wein setzt sich überwiegend zusammen aus deklassierten Toplagen aus Gemeinden wie Lirac, Rasteau, Séguret und Cairanne. Also Berglagen, Hochlagen, kühle Lagen, die zusammen mit Gigondas und Vinsobres in 2022 wahrscheinlich die interessantesten Lagen vor dem Hintergrund der klimatischen Konditionen waren. Der Wein hat 14,5 Volumenprozent Alkohol. Das ist eines der Preis-Leistungs-Wunder der südlichen Rhône. Ich hätte 2022 in der Nase wuchtiger erwartet. Er ist reif, aber sehr fein, geschliffen, poliert, samtig und seidig. Schicke rote und schwarze Beeren, ohne jemals aggressiv rüberzukommen. Sehr geschmeidig, verspielt und trotzdem intensiv und dicht. Veilchen, Lakritze und florale Noten umwehen die schwarze Kirsche und Holunder. Ein bisschen Orangenabrieb dazu. Der Mund ist extrem geschmeidig – so wunderschön fein und balanciert. In früheren Jahren konnten die Weine hier auch schon mal eindrucksvoll laut sein. 2022 ist leise, super geschmeidig und sehr burgundisch, aber dunkel in der Frucht – der Stil eines Morey-Saint-Denis Village. Hohe Intensität in der Aromatik. Immer mehr Lakritze aufbauend, mit satter Veilchennote, Schwarzkirsche und Holunder, dann kommen auch ein bisschen Cassis und Maulbeere, darunter reiche, sehr dunkle Himbeere. Große Länge mit Salz, Grafit und Minze, auch eine leichte Chilischärfe. Der Wein steht für weit über eine Minute und will gar nicht wieder enden. Die Faust im Samthandschuh. Große Harmonie und Balance in einem großen Wein! Viel zu schade für einen Côtes du Rhône… Er kann ohne Probleme 15, 20 Jahre altern und schlägt viele Rasteau und Gigondas, die Weine aus Séguret sowieso und auch jene aus Cairanne. Aber es handelt sich eben auch um die allerbesten Lagen aus diesen Dörfern. Ich bin schwer beeindruckt. Superber Stoff! 94-95+/100 *** 14,5% Alkohol. 70% Grenache, 20% Syrah, 10% Mourvedre. 50 Jahre alte Reben in Lirac, Rasteau, Seguret, Cairanne, Beaume de Venisse. Nur von besten Terroirs bester und bekannter Winzer. 1/3 nicht entrappt. Spontan vergoren und dann 10 Monate im neuen bis dreijährigem Barrique auf der Hefe verbleibend, danach 8 Monate auf der Feinhefe im großen Stockinger Fuder. Ungeschönt und unfiltriert gefüllt, 44 mm Naturkork.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

Mein Winzer

Michel Tardieu – Chateauneuf du Pape

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Cotes du Rhone Rouge Nobles Origines 2022