Gran Caus Blanco 2022

Can Rafols dels Caus: Gran Caus Blanco 2022

BIO

Zum Winzer

94–95
100
2
Xarello 75%, Chenin Blanc 15%, Chardonnay 10%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2035
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
mineralisch
voll & rund
3
Lobenberg: 94–95/100
Penin zu 2021: 92/100
6
Spanien, Penedes
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Gran Caus Blanco 2022

94–95
/100

Lobenberg: Handlese unmd dann langsame Ganztraubenpresse mit Standzeit. Vergoren dann überwiegends im Zement, das gibt Fülle! Strahlend helles Gelbgrün mit goldenen Reflexen. Trockenblumen, Kräuter, Salbei, weiße Blüten, Kamille, Fenchel und ein Touch Feuerstein. Tolle Viskosität beim Mundeintritt, leichte Rosmarin-Süße, Honigbonbons und viel Stein. Viel Druck und Mineralität und eine leichte Phenoligkeit, satte Birne und Reineclauden mit fast süßer Limette, Orangenzesten und grünlich-weißem Pfirsich über massivem Granit und Schiefer. Ertstaunlich viel Kraft und zugleich ungemein pikant und saftig bei frischer Säure ohne jegliche Spitze. Der Wein steht für Minuten, immense Dichte und fast wuchtig, aber ohne Holz. Nur satten phenolische und druckvolle Frucht mit einem Touch Tannin und Bitterstoff und mit mundfüllender Opulenz, Salz und dichter Fülle. Ein Xarello, der durch Chenin Blanc und Chardonnay genau den Teil satter und cremiger Fülle dazu bekommt, die es braucht um aus reiner Eleganz auch saftige Power zu machen. Eindrucksvoll und dicht. Wunderbar. 94-95/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

92
/100

Penin zu 2021 über: Gran Caus Blanco

-- Penin zu 2021: Strohgelb. In der Nase ausdrucksvoll. Weiße Blumen, trockene Kräuter, Wildkräuter und Nüsse. Im Mund fruchtig und ausgewogen mit schöner Säure. 92/100

Weingut über: Gran Caus Blanco

-- Weingut: Gran Caus Blanco was one of the first great Xarel.los from the Penedes. The contribution of Chenin Blanc was a novelty in the traditional blends of the 80s. Gently crushed, pressed without destemming. Fermentation of the varieties separately at controlled temperature for 30 days in stainless steel tanks and cement vats. Aged in bottle for 1 year. Golden yellow in colour with greenish reflections. Ripe lemon, juicy peach and white flowers stand out on the nose. Subtle on the palate with a creamy texture, firm acidity and a pleasant mineral saline hint. Unctuous finish with refreshing citrus notes.

Mein Winzer

Can Rafols dels Caus

Carlos Estevas erste Versuche in Sachen Weinbau fanden auf der Insel Menorca statt. Doch richtig los ging es für ihn erst im Jahr 1979 als er das Weingut seines Großvaters in Garraf übernahm, einer rauen Küstenregion im Umland von Barcelona.

Gran Caus Blanco 2022