Domaine de Chevalier blanc 2022

Domaine de Chevalier blanc 2022

Holzkiste

Zum Winzer

97–100
100
2
Sauvignon Blanc 70%, Semillon 30%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2052
Verpackt in: 6er OHK flach
9
exotisch & aromatisch
frische Säure
mineralisch
3
Lobenberg: 97–100/100
Suckling: 98–99/100
Quarin: 96/100
Wine Cellar Insider: 96/100
Bettane: 96/100
Jeb Dunnuck: 95–97+/100
Galloni: 95–97/100
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Domaine de Chevalier blanc 2022

97–100
/100

Lobenberg: Reiche, dichte, von gelber Reineclaude dominierte Nase. Feines Zitronengras dahinter, ein paar Apfelnoten und Quitte. Stimmig, kaum Holz, das passt gut! Der Mund liegt klar eine Liga darüber. Sehr aromatisch, da ziehen sich Augen und der Mund zusammen. Wunderbares Zitronengras und Limette hinter der süßen Reineclaude, der Quittenbirne. Tolle Länge mit Salz und Mineralität. Das macht Freude! Der Wein ist nicht gamz so groß wie in 2021, aber es ist ein sehr stimmiger, harmonischer und spannender weißer Domaine de Chevalier. Wenn der Preis passt, ist das eine Kaufempfehlung. Nur knapp hinter oder neben Smith der erste oder zweite Sieger in weiß. Ich mag ihn sehr! 97-100/100 *** Die im Süden von Pessac-Léognan liegende Domaine de Chevalier ist inzwischen einer der absoluten Superstars der Region in Sachen Rotwein, in Sachen Weißwein sowieso und auch schon viel länger. Nicht wenige halten Domaine de Chevalier Blanc und Smith Haut Lafitte Blanc für die beiden absolut besten Weißweine aus Bordeaux. Zumindest im bezahlbaren Bereich, denn La Mission weiß und Haut-Brion weiß sind einfach in der Kommasetzung jenseits von Gut und Böse.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

98–99
/100

Suckling über: Domaine de Chevalier blanc

-- Suckling: A deep and layered white with rich and intense structure. It’s full yet agile with so much energy and intensity. Cooked apple, lime zest and nougat with oyster and sea bed undertones. Fascinating already. 98-99/100

96
/100

Quarin über: Domaine de Chevalier blanc

-- Quarin: Blasse Farbe mit grünen Reflexen. Intensive, feine, fruchtige, reife, liebliche, reine und blumige Nase. Subtiler Hauch von Limetten. Zart im Auftakt, besonders aromatisch in der Mitte, mit einem komplexen Geschmack von roten und weißen Früchten, entwickelt sich der Wein aufsteigend, unaufhörlich fett, zu einem langen, schmackhaften und edlen Abgang, ohne ausgeprägte Säure, nur von Minze erfrischt. Der Wein ist einfach großartig! Zusammenstellung: 70 % Sauvignon Blanc, 30 % Semillon. Alkoholgehalt: 14° - pH-Wert: 3,28. Ertrag: 40 hl/ha. 96/100

96
/100

Wine Cellar Insider über: Domaine de Chevalier blanc

-- Wine Cellar Insider: Squeeze grapefruits over crushed rocks, and you get the idea of the perfume. The palate is packed with all the sweet, juicy, ripe pineapples, Granny Smith apples, tangerine skins, pomelo, and honeysuckle you could ask for. The wine provides the perfect blend of fresh, juicy citrus, sweetness, lift and creaminess. Drink this young for its youthful exuberance, or age it a few years for more secondary development. The wine blends 70% Sauvignon Blanc with 30% Semillon, 13.8% ABV, 3.28 pH. The harvest took place August 26 - September 5. Drink from 2025-2037. 96/100

96
/100

Bettane über: Domaine de Chevalier blanc

-- Bettane: Rassige, ausdrucksstarke Nase mit herrlichen Zitrusaromen, Aprikose, Rose, Eisenkraut, Röstnuancen, Mineralien, Honig, großer Körper, üppiger Gaumen mit strahlenden Aromen und einer tollen Länge. Außergewöhnliche Länge. 96/100

95–97+
/100

Jeb Dunnuck über: Domaine de Chevalier blanc

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Domaine De Chevalier Blanc brings more dimensions and layers, as well as richness. Based on 70% Sauvignon Blanc and 30% Sémillon, aging in 40% new oak, it has a beautiful perfume of honeyed citrus, subtle tropical flowers, and chalky, minerality nuances. This carries to a medium to full-bodied white with plenty of density and depth, nicely integrated acidity, and a gorgeous finish. I wouldn't be surprised to see this end up in the top handful of whites in the vintage. 95-97+/100

95–97
/100

Galloni über: Domaine de Chevalier blanc

-- Galloni: The 2022 Domaine de Chevalier Blanc is stunning. It exudes textural depth, intensity and pedigree from the very first taste. I imagine it will still be stellar in another few years’ time. For now, it is a wine to think about cellaring. Time brings out dried lemon peel, sage, mint, chamomile, salt and crushed rock scents that lend both vibrancy and complexity. In most vintages, the Blanc is either incredibly steely or ample in feel. In 2022, it is both. Tasted four times. 95-97/100

19
/20

Gerstl über: Domaine de Chevalier blanc

-- Gerstl: Traumhafter Duft, erstaunlich frisch und leicht. Hier lässt sich der heisse und trockene Sommer nicht erkennen, hier wirkt im Gegen- teil eine zitrische Wucht, die nur so vor Energie strotzt. Grapefruit, Zitrone, Stachelbeeren, weisser Pfirsich, aber auch viele würzige und florale Aromen. Das alles verleiht dem Wein viel Komplexität. Am Gaumen cremig weicher Auftakt, unterstützt von guter, saftiger Säure. Hochelegante und zarte Frucht sorgt für ein sinnliches Aromenspiel am Gaumen. Gute Länge und zart würziges, mineralisches Finale. Auch wenn der weisse Domaine de Chevalier nicht ganz an den 2021er herankommt, bietet er doch enorm viel Genuss. 19/20

Falstaff über: Domaine de Chevalier blanc

-- Falstaff: Helles Gelbgrün, silberfarbene Reflexe. Zarte Kräuterwürze, Nuancen von Pfirsich und Passionsfrucht, Mandarinenzesten und Blütenhonig sind unterlegt. Saftig, gute Komplexität, weißer Tropenfrucht, feiner Säurekern, mineralisch und anhaftend, verfügt über Länge und Potenzial. 94/100

Mein Winzer

Domaine de Chevalier

Die Domaine de Chevalier ist seit Jahren ein zuverlässiger Produzent, der in einer anderen Gewichtsklasse spielt, als seine Preise vermuten lassen – das gilt nicht nur für den Rotwein, sondern auch für den fabelhaften Weißen.

Domaine de Chevalier blanc 2022