Lobenberg: Der Wein stammt aus einer der Kernparzellen der Sonnenuhr. Uralte Reben, winziger Ertrag aus goldgelben, hochreifen Beeren. Ausbau im mittelgroßen Burgunder-Holzfass. Intensive, so tiefe gelbe Frucht. Wow, was ist das für ein Raketenstoff. Total reife Frucht, einnehmend, cremig und dicht. Sehr burgundisch in der Art. Ganz leicht im Hintergrund ist ein Hauch vom Holz zu vernehmen, vielleicht eine superschlanke Karamellnote. Die Frucht ist bezaubernd und für 2020 durchaus konzentriert und verdichtet, dennoch wirkt der Wein hochfein. Der Mund wird ebenfalls von einem ganz leichten Holzschmelz getragen. Kommt mit immenser Schubkraft, die aber klar über Finesse und Zartheit kommt, aber eben mit Nachdruck. Die Frucht ist sehr zurückgenommen in diesem Wein, es läuft nur auf Schieferwürze und feinsalziger, griffiger, enorm eleganter Mineralität. Unglaubliche Länge, die aber nur von feinsalziger Finesse und ganz zarten Gerbstoffen getragen wird. Es gibt keine Wucht in diesem Wein, obwohl er so hochreif gelesen und im kleineren Holz ausgebaut wurde. Das ist schon ein sehr verblüffender Mosel-Riesling, den Oliver Haag für die Versteigerung abfüllt. 97-100/100