Lobenberg: La Borne steht auf dem gleichen Hang wie Morstein, nur ein ganzes Stück höher. Kalk- und Tonmergel auf reinem Kalkstein. Uralte Reben. Philipp Wittmann hat die Parzelle Anfang der 2000er erworben und sehr schnell gespürt, dass die Lage ganz anders ist. Eine sehr viel kühlere Lage noch als der Morstein selbst. Weißfruchtig mit feinen gelben und exotisch-zitrischen Elementen. Viel Grapefruit, Maracuja, Fleur de Sel, Orangenblüten, tänzelnd und fein in diesem wunderschönen Parfüm. Durch die Kühle der Lage hat La Borne im eigentlich sehr klassisch wirkenden Jahr 2020 eine unglaublich expressive, intensive, verspielte Frucht bekommen. Der La Borne schiebt vor allem im Mund druckvoller an dieses Jahr, wirkt nicht unbedingt feiner als der Morstein, wie er es manchmal tut. Hier bekommen wir zwar auch Kalkstein und viel Salz, aber wir bekommen auch eine viel intensivere, verspieltere Frucht und Cremigkeit. Der Wein ist einfach anders in der Stilistik, irgendwo zwischen dem Brunnenhäuschen und dem Morstein liegend, mit Anklängen an beide und dennoch ganz eigen. Der größte Unterschied ist eigentlich die winzige Menge, die vom La Borne existiert, das hebt ihn eben ab und macht ihn dann auch so viel teurer, wobei er Morstein und Brunnenhäuschen qualitativ nicht unbedingt überholt. Aber diese sehr pikante, exotische, total abgefahrene Fruchtintensität gepaart mit der salzig-cremigen Textur macht ihn in 2020 schon sehr besonders. Ein Unikum – nicht nur hier in der Range von Wittmann. 99-100/100